Österreichs Bundesregierung schafft die allgemeine Corona-Impfpflicht wenige Monate nach Inkrafttreten wieder ab. Das sagt Gesundheitsminister Johannes Rauch. "Die Impfpflicht bringt niemanden zum Impfen", sagte der Grünenpolitiker.
Die Impfpflicht für Erwachsene war Ende vorigen Jahres vom Parlament beschlossen und verkündet worden. Alle Parteien bis auf die rechtspopulistische FPÖ hatten sie unterstützt. Österreich war das erste EU-Land mit einer allgemeinen Impfpflicht, in anderen Ländern gab es allenfalls berufs- oder altersspezifische Vorschriften.
Ursprünglich war in Österreich geplant, ab 15. März allen, die sich weigern, eine Geldstrafe von bis zu 3.600 Euro anzudrohen. Doch schon davor im März hatte die Regierung aus konservativer ÖVP und Grünen die Pflicht ausgesetzt. Die Vorgabe sei bei der vorherrschenden Omikron-Variante nicht verhältnismäßig.
Gesundheitsminister hofft auf freiwillige Impfungen
Die Debatte um die Impfpflicht habe tiefe Gräben unter Familien, Vereinen und in Betrieben aufgerissen, sagte Rauch. Gerade in einer Zeit, die durch viele Sorgen, massive Teuerung und den Ukraine-Krieg geprägt sei, brauche die Gesellschaft aber Solidarität. Mit Blick auf neue Corona-Wellen müsse die Bevölkerung von der Sinnhaftigkeit einer Auffrischungsimpfung überzeugt werden. "Wir bekommen das nur hin, wenn die Bereitschaft auf Freiwilligkeit fußt", sagte Rauch.
Trotz der Drohung mit der Impfpflicht war das Interesse an einer Impfung seit Jahresbeginn deutlich zurückgegangen. Am Mittwoch bekamen nur 140 Menschen erstmals eine Injektion.
Ähnlich wie in Deutschland steigen aktuell die Zahlen der Corona-Neuinfektionen deutlich. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt in Österreich aktuell bei etwa 550. Jüngst kletterte die Zahl der Patienten auf den Normalstationen der Krankenhäuser wieder. Auf den Intensivstationen ist die Situation bisher unverändert. Die Belegung der Betten mit Covid-19-Patienten ist dort ähnlich niedrig wie im Sommer 2021.
Kommentare
wiesner.g-dialog2.0
#1 — vor 4 TagenNaja, die Österreicher sind halt übereifrig.
Gut dass die ubsinnige Pflicht wegkommt.
DerKleineTaschenJesus
#1.1 — vor 4 Tagen-Naja, die Österreicher sind halt übereifrig.
Gut dass die ubsinnige Pflicht wegkommt.
hätte ich mich aufgrund der Pflicht impfen lassen müssen, ich käme mir verarscht vor.
MilliardäreSolltenEnteignetWerden
#2 — vor 4 TagenWas ein Armutszeugnis
criticaluser
#2.1 — vor 4 TagenSeien sie froh das Deutschland nochmal um dieses Armutszeugnis herum gekommen ist
Jetzt habe ich die gute Sulzwurst ohne Not gegessen
#3 — vor 4 TagenInteressant - die Wirkung der Impfung scheint im Vergleich zu anderen Maßnahmen (Maskenpflicht, Abstandspflicht, Kontaktbeschränkungen, Verbot von Großveranstaltungen etc.) scheinbar nicht groß genug zu sein, um eine Pflicht in Einklang mit der Verfassung zu bringen.
Dies dürfte auch Konsequenzen für die deutsche Pandemiestrategie im Herbst haben (Prof. Lauterbach kündigte eben ja bereits an, dass er eine sehr schwere Herbstwelle erwarte).
Kaffebohne
#3.1 — vor 4 TagenDas ist Österreich Torpedo! Wir hatten nie eine allgemeine Impfpflicht, die man abschaffen könnte.
criticaluser
#4 — vor 4 TagenIch kann mich noch an die Kommentare bei der Einführung hier im Forum erinnern, die Österreich als glühendes Vorbild für Deutschland sahen und die Impfpflicht in Deutschland spätestens im Sommer, wenn das österreichische Modell eine Erfolg wurde, eingeführt wird.
Tja wurde nichts, auch wenn der gute Karl so seinen Impfstoff wenigstens wegbekommen hätte.
Бruderkuss
#4.1 — vor 4 TagenUnd ich kann mich auch an Artikel in deutschen Tageszeitungen erinnern, mit gleichen Tenor.
Österreich als Vorbild für ganz Europa.
Und Alan Posener war auch sicher, dass weiter für einen Freedom Das eine Impfpflicht brauchen.
https://zeit.disable.pw/politik/…