Das Robert Koch-Institut (RKI) hat 6.151 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 2.337 Fälle weniger als am Sonntag vor einer Woche, als 8.488 Corona-Infektionen gemeldet wurden. Sieben weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 452 von 477 am Vortag.
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Viele Bundesländer melden am Wochenende gar nicht oder nicht vollständig ans RKI. Deshalb sind die am Sonntag und Montag veröffentlichten Zahlen in ihrer Aussagekraft sehr begrenzt.
Nach Recherchen von ZEIT ONLINE haben die Gesundheitsämter 38.939 Neuinfektionen innerhalb eines Tages übermittelt – 6.874 weniger als am Vorwochentag. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzident liegt somit bei 528, was im Wochenvergleich einem Rückgang um zehn Prozent entspricht. Weitere 104 Menschen sind zuletzt mit oder an einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Am Vorwochentag waren 97 Todesfälle gemeldet worden.
Die Zahlen von ZEIT ONLINE basieren auf den direkten Meldungen der Behörden und Kreisämter. Sie sind somit weniger von Nachmeldungen betroffen als etwa die des RKI und können dadurch von ihnen abweichen.
Wie die Zahl der Infektionen und Todesfälle ist auch die Zahl der Intensivpatientinnen und -patienten zurückgegangen. Daten von ZEIT ONLINE zufolge werden derzeit 943 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt – das entspricht einer bundesweiten Auslastung von vier Prozent der Intensivbetten. Im Wochenvergleich ist der Wert um zwölf Prozent zurückgegangen. Die Hospitalisierungsrate liegt derzeit bei 3,9, was 3.242 Klinikaufnahmen pro Woche entspricht.
Die meisten Neuinfektionen gab es mit 11.207 Fällen in Nordrhein-Westfalen. Dahinter folgen Bayern mit 8.756 und Niedersachsen mit 6.831 weiteren Infektionen. Auf Städte- und Kreisebene übermittelte Berlin (2.344) die meisten neuen Fälle. Hamburg meldete 1.433 und München (Stadt) 1.101 Infektionen.
Lesen Sie die Übersicht zum Die Kennzahlen der Epidemie in einer optimierten Fassung.
In Niedersachsen starben zuletzt 15 Menschen, Bayern übermittelte 21 Todesfälle, in Nordrhein-Westfalen starben 20 Menschen. Innerhalb der Städte und Kreise registrierte Berlin (12) die meisten Toten. In der Region Hannover starben neun und in Nürnberger Land sieben Menschen.
In 104 Kreisen wurden zuletzt keine neuen Infektionen registriert. Am Vortag waren es 13 Kreise. Seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland wurden somit 25.778.217 Infektionen nachweislich registriert. 137.976 Menschen sind mit oder an einer Erkrankung gestorben. 75,8 Prozent der Bevölkerung sind zweimal geimpft – 77,6 Prozent haben mindestens eine Impfung erhalten. 59,5 Prozent gelten als geboostert. Zudem sind 5,5 Prozent bereits vierfach geimpft.
Kommentare
Meltendorf-Zerstoerer
#1 — vor 1 MonatHier wird es so langsam immer leerer, es scheint wirklich vorbei zu sein.
Auch die ganzen Mahner sind es wohl leid, aus irgendeiner kleinen Anomalie ein neues Bergamo herbei zu fabulieren. Zumal der Gegenwind derjenigen, die einfach nur leben wollen zuletzt heftig war - zurecht!
Der Abschwung hat sich zwar verlangsamt, aber er ist immer noch da, auch wenn alles offen ist.
Бruderkuss
#1.1 — vor 1 MonatJa, die Kennzahlen R-Wert, Inzidenz, Sterbezahl, Intensivbelegung, Testpositivenquote nehmen eine positive Entwicklung und der Sommer kommt erst noch. Insofern können wir erst mal aufatmen.
Aber ob es wirklich vorbei-vorbei ist, sehen wir erst im Herbst und Winter.
Ich bin kein Fan davon, wie Lauterbach jetzt schon wieder Neuer-Böser-Delta-Wolf zu rufen, während hier noch der Omikron-Labradoodle vorherrscht, aber man sollte jetzt auch noch nicht alle FFP2-Masken und Schnelltests entsorgen. Auch nicht aus Trotz gegen Lauterbachs ständigem und damit abstumpfenden "Wölfe!"-Geschrei.
Es ist bestimmt nicht sicher, aber durchaus möglich, dass wir sie im Herbst und Winter nochmal brauchen.
Und ich bin bestimmt nicht enttäuscht, wenn wir auch dann weiterhin relative Ruhe von Corona haben.
Südfeld
#2 — vor 1 MonatBitte schafft die Maskenpflicht jetzt auch noch in den öffentlichen Verkehrsmitteln ab. Danke.
Бruderkuss
#2.1 — vor 1 Monat>>Bitte schafft die Maskenpflicht jetzt auch noch in den öffentlichen Verkehrsmitteln ab. Danke.<<
Wozu?
Es gibt Situationen in denen die Maske wirklich stört. Z.B. hab ich 2020 mit FFP2-Maske eine Waschmaschine aus dem Keller schleppen dürfen. Das macht echt keinen Spaß.
Aber beim Rumsitzen in den Öffis? Da muss man doch nicht so schwer atmen, dass es wirklich stört. Und da es immer noch durchaus möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich ist, dass wir die Masken im Herbst nochmal brauchen werden, warum jetzt wieder ein Hin-und-Her mit der vorübergehenden Abschaffung der Maskenpflicht veranstallten?
William S. Christ
#3 — vor 1 MonatEntfernt. Bitte belegen Sie Ihre Behauptung und fügen Sie seriöse Quellenangaben mit bei. Danke, die Redaktion/cb