Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut unter 900 gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert an diesem Morgen mit 887,6 an. Am Vortag hatte er bei 909,1 gelegen, vor einer Woche bei 688,3. Die Sieben-Tage-Inzidenz beziffert die Zahl der registrierten Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in diesem Zeitraum.
Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, lag die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 141.661, nach 136.798 am Vortag und 198.583 vor einer Woche. Die Gesamtzahl der erfassten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie erhöhte sich damit auf 24.479.055.
Binnen 24 Stunden wurden laut RKI zudem 343 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg damit auf 134.832.
Lückenhafte Meldeketten – oft keine tagesaktuellen Daten
Bei all diesen Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Tag der Woche Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen nicht oder nicht vollständig. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Dies gilt auch für die Daten, die ZEIT ONLINE eigens bei den Gesundheitsämtern recherchiert. Auch diese Zahlen haben im Moment nur begrenzte Aussagekraft. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem werden Infektionen häufig nicht mehr über einen PCR-Test in einem Labor bestätigt – und fehlen deshalb in der offiziellen Statistik.
Demnach registrierten die Gesundheitsämter 132.157 Infektionen innerhalb eines Tages. Das sind 16.016 Fälle mehr als eine Woche zuvor – im Wochentrend ein Anstieg um 31 Prozent. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt demnach auf 1.016. Weitere 323 Menschen sind mit oder an einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Vor einer Woche waren 145 Todesfälle gemeldet worden.
Auch die Zahl der Krankenhauslieferungen hat im Wochentrend um 76 Prozent zugenommen. Die Hospitalisierungsrate liegt bei 6,1 – was 5.090 Einlieferungen pro Woche entspricht. Derzeit werden zudem 1.520 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt: eine bundesweite Auslastung von sechs Prozent.
Die meisten Infektionen übermittelte den Daten von ZEIT ONLINE zufolge Niedersachsen mit 23.844 Fällen. Nordrhein-Westfalen registrierte 23.040 und Baden-Württemberg 23.040 Neuinfektionen. Auf Städte- und Kreisebene meldete Berlin (5.002) die meisten Fälle. Dahinter folgen Hamburg mit 3.594 und die Region Hannover mit 2.291 Infektionen.
Lesen Sie die Übersicht zum Die Kennzahlen der Epidemie in einer optimierten Fassung.
Die meisten Toten in Verbindung mit der Viruserkrankung gab es mit 69 Fällen in Bayern. In Niedersachsen starben 63 und in Nordrhein-Westfalen 57 Menschen. Innerhalb der Städte und Kreise übermittelte Leipzig (Stadt) 25 Tote. Die Region Hannover registrierte 20 und Neuburg-Schrobenhausen 17 Todesfälle.
In zehn Kreisen wurden zuletzt keine weiteren Infektionen gemeldet. Am Vortag waren es 116. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland wurden 24.445.831 Infektionen nachweislich registriert. 135.118 Menschen sind mit oder an der Viruserkrankung gestorben. Innerhalb der Bevölkerung sind 76,1 Prozent zweifach geimpft – 76,7 Prozent haben mindestens eine Impfung erhalten. Zudem gelten 59,2 Prozent als geboostert.
Kommentare
RoyalmitKäse
#1 — vor 2 MonatenOho, alle latschen ohne Maske überall hin, und plötzlich gehen die Zahlen wieder hoch.... komisch!!!!
RFC2460
#1.1 — vor 2 MonatenDas passierte ab 1. oder 2. April. Da war die Inzidenz noch bei 1700.
Verglichen damit - Wo geht also etwas hoch?
Oder erzählen wir wieder nur irgendwas?
philipp616
#2 — vor 2 MonatenDas dürfte doch immer noch ein Artefakt aufgrund von Ostern sein. Im Vergleich zu vor zwei Wochen sinken die Zahlen und wenn ich mir die Kurve so anschaue sollte man ab morgen eigentlich wieder einen Rückgang verzeichnen können.
Watzinger
#2.1 — vor 2 MonatenSind Sie kein Mediziner oder kein Mathematiker?
Der Professor
#3 — vor 2 MonatenWir haben jetzt die Inzidenz vom 26. Januar. Das Maximum am 24. März war fast doppelt so hoch wie heute.
Dann sollten wir uns vor Augen führen, was eine Infektion bedeutet: Der Nachweis von Erregern im Körper oder in einer Körperhöhle (etwa die Nase). Mehr nicht.
Die Zahl der Intensivpatienten ist weiterhin sehr niedrig. Siehe Kurve weiter oben.
Wir müssen gleichwohl weiter wachsam sein
[email protected]
#3.1 — vor 2 MonatenMittlerweile ist die Zahl der Intensivpatienten nicht mehr so das Problem, weil die derzeitige Variante nicht mehr so häufig diese beidseitige virale Pneumonie macht.
Dafür hat sich die Zahl der Patienten auf den Normalstationen mit Luftnot und O2-Therapie fast verzehnfacht. Wenn die Normalstationen in die Knie gehen, dann ist auch der Luft aus dem Gesundheitssystem raus.
alex.semjonow
#4 — vor 2 MonatenHerzlichen Glückwunsch, die Lage ist nach Wegfall aller Maßnahmen wie erwartet völlig außer Kontrolle geraten. Und gleichzeitig fordert der bayerische Wirtschaftsminister Aiwanger, das Oktoberfest müsse um jeden Preis stattfinden. Man kann nur noch mit dem Kopf schütteln. Diese Politik ist an Zynismus und Menschenverachtung nicht mehr zu überbieten!
Flansi Hick
#4.1 — vor 2 MonatenSie haben vollkommen Recht.Alles andere als ein kompletter Lockdown wäre vollkommen verantwortungslos;-)