Die Verantwortung für die internationalen Schultests der OECD wird nicht mehr zwischen Bildungsinstituten in Deutschland zeitlich befristet pendeln. Kultusministerkonferenz und das Bundesbildungsministerium haben sich auf eine Verbundlösung für die nächsten sechs Jahre geeinigt. Die Federführung für die künftigen Pisa-Untersuchungen wird bei der School of Education an der Technischen Universität München liegen. Die Leitung dieser erziehungswissenschaftlichen Einrichtung hat Manfred Prenzel, der lange am Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften in Kiel gearbeitet hat und die deutsche Pisa-Studie 2003 und 2006 leitete. Das Kieler Institut ist auch weiterhin in den Pisa-Verbund einbezogen. Außerdem gehört dem Verbund das Institut für internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main an.
Bund und Länder geben für diesen Verbund jährlich 2,6 Millionen Euro zusätzlich aus – und das über eine Laufzeit von sechs Jahren. Ziel des Verbundes ist es, die Bildungsforschung zu stärken, mit den deutschen Beiträgen international sichtbarer zu werden und stärkeren Einfluss auf die Gestaltung der Pisa-Untersuchungen zu nehmen.
Auch die Bildungsberichte, die seit 2006 alle zwei Jahre veröffentlicht werden, sollen eine neue Ausrichtung bekommen. Neben den Schwerpunktthemen, die in jedem Bericht anders gesetzt werden, sollen die Bildungsberichte eine kritische Bilanz bieten. Ziel ist es, festzustellen, in welchem Maße die Bildungsempfehlungen von Bund und Ländern, wie sie in Dresden mit den Ministerpräsidenten verabredet worden waren, umgesetzt wurden. Besonderes Augenmerk soll darauf gerichtet werden, welche eingeleiteten Reformen auch Wirkungen zeigen.
Die bisher veröffentlichten Bildungsberichte hatten Schwerpunkte in einer Neubewertung der Migrantenfrage und in einer schonungslosen Analyse der Warteschleifen gesetzt, die Hauptschüler und Schulabbrecher bei der Suche nach Ausbildungsplätzen ertragen müssen. Im Sommer dieses Jahres wird der dritte Bericht mit dem Schwerpunkt Demografie erscheinen. Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Ludwig Spaenle, kündigte als weitere Schwerpunkte die kulturelle Bildung und die Ganztagsbetreuung an.
Diese Themen zeigten, dass Pisa nicht die ganze Schulwirklichkeit abbilde. "Allein durch mehr Zahlen wird die Bildungspolitik nicht besser", erklärte Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Vielmehr solle die Bildung in Schule und Freizeit künftig stärker ins Blickfeld geraten. Pisa sei eine Erkenntnisquelle von vielen. "Schule und Bildung sind mehr, als in Pisa steht", sagte Schavan.
Kommentare
Michel12345
#1 — 2. Februar 2010, 17:29 UhrABM-Stelle für Wissenschaftler
Dabei liegen alle Daten seit Jahrzehnten vor:
1.Die falschen Leute werden aus den falschen Motiven heraus Lehrer (Stichwort: Erziehungsurlaub).
2.Die Lehrerausbildung ist katastrophal.
3.Das Bildungssystem hat bis zur Einwanderung von "bildungsfernen Schichten" einwandfrei funktioniert.
Harald Lennartson
#1.1 — 2. Februar 2010, 23:04 UhrBist Du sicher ...
... das die "bildungsfernen" Schichten eingewandert sind?
Bei der Geschichte dieses Volkes / Landes?
Oder wolltest Du nur mal irgendwie ein bisserl "micheln"? So wie viele andere, vor etwa 70 Jahren?
FranzJosefNeffe
#2 — 3. Februar 2010, 15:05 UhrBIL-DUNG besteht aus zwei Teilen. BIL ist der germ. Stamm für die Wunderkraft und DUNG ist das, was wir draus gemacht haben. Aber auch DUNG wohnt BIL inne: es wächst immer wieder was draus.
Lat. STUDIUM ist ja der Eifer. Als Ich-kann-Schule-Lehrer fände ich es natürlich interessant zu erleben, wie ein (Di-)Rektor (deutsch: Geraderichter), Professor (deutsch: Bekenner) oder Minister (deutsch: Diener) nicht nur eifrig eifert sondern auch mal ein konkretes Problem konkret löst. Womöglich wäre ein Herkunftswörterbuch eine nützliche Investition für alle. Was hilft es, immer wieder noch eine Pisastudie vorgesetzt zu bekommen, wenn man noch nicht mal nachgeschaut hat, was Worte wie Schule oder Lehrer bedeuten?
Mit freundlichem Gruß
Franz Josef Neffe
remail
#3 — 3. Februar 2010, 18:14 UhrVorschlag
Könnte man das Schulsystem so gestalten, dass es Schulen für Deutsche und Schulen für Ausländische Kinder gibt? Unsere ewige Gleichmacherei kostet uns doch einfach zu viel Geld.
Harald Lennartson
#3.1 — 3. Februar 2010, 22:03 UhrHoffentlich sind das nur ...
... kranke Phantasien einzelner ...
Woher kommt eigentlich eine Leserschaft mit solchen Anschauungen? Man fühlt sich tatsächlich etliche Jahrzehnte "jünger"!
Egon Dirks
#4 — 3. Februar 2010, 22:50 UhrJe dreckiger das Wasser,...
...desto leichter ist das Fischen! Erst mit dem Nationalen Panel steckt Ministerin A. Schavan 70. Mio. Euro dem Hund unter den Schwanz, ohne klar sagen, was da eigentlich geforscht wird-
http://community.zeit.de./user/egon-dirks/beitrag/2009/10/25/die-wilde-bildungsforscherei/
Jetzt nicht besser! Warum erfahren wir über diese „Neuigkeit“ nur jetzt? Sie ist doch schon längst bei „bildungsklick.de“, dem Archiv, oder besser gesagt, dem Friedhof der Bildungsinitiativen geheim begraben worden.
http://community.zeit.de/use…
Die erste Zeile: „Die Verantwortung für internationale SCHULTESTS der OECD...“ -nur das ist PISA, alles andere reiner Blödsinn und dumme Sprüche, die mit PISA nichts zu tun haben, wie:
-...künftige Pisa-Untersuchungen,
-Pisa ist eine Erkenntnisquelle,
-Ziel des Verbands ist es, die Bildungsforschung zu stärken,
-“Allein durch mehr Zahlen wird die Bildungspolitik nicht besser.“
-“Schule und Bildung sind mehr, als in Pisa steht“
Typisch Frau A. Schavan! Bildungsforschung über alles! Sagen Sie aber, bitte, mir, was „Impirische und jede andere Bildungsforschung“ sind, ich sage Ihnen, was das für eine gehirnlose Demagogie ist!!! Je dreckiger das Wasser...