Die Arbeitslosigkeit in Großbritannien ist auf den niedrigsten Stand seit 1974 gesunken. Nach offiziellen Angaben fiel sie in den ersten drei Monaten des Jahres auf 3,7 Prozent. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten mit einer Stagnation bei 3,8 Prozent gerechnet. In der Corona-Krise lag der Wert zeitweise bei mehr als fünf Prozent.
Laut eines Berichts der BBC gibt es mit 1,3 Millionen freien Stellen derzeit tatsächlich mehr offene Arbeitsplätze als Arbeitslose – dem Sender zufolge zum ersten Mal seit Beginn der Aufzeichnungen.
Das Statistikbüro des Landes bezeichnete die wirtschaftliche Lage dennoch als eher durchwachsen. So stiegen die Gehälter im ersten Quartal zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,0 Prozent und damit weit stärker als von Ökonominnen erwartet, die lediglich mit 5,4 Prozent gerechnet hatten. Gefährdet ist die Lohnsteigerung jedoch von der Inflation, die die Kaufkraft senkt: Für April erwarten Ökonomen einen Anstieg der Teuerungsrate von sieben auf 9,1 Prozent.
Bank of England erwartet zweistellige Inflationsrate
Um einen weiteren Preisanstieg zu bekämpfen, erhöhte die britische Notenbank deshalb stets den Leitzins: In ihrer bereits vierten Anhebung in nur sechs Monaten setzte die Bank of England den Zins zuletzt um einen Viertelpunkt auf 1,0 Prozent nach oben. Ein so hohes Niveau der Leitzinsen hat es seit 2009 im Vereinigten Königreich nicht mehr gegeben.
Dennoch erwartet die Bank of England weiter steigende Preise: In diesem Jahr sollen sie nach ihren Prognosen auf bis zu 10,25 Prozent wachsen. Experten zufolge könnten dadurch Millionen Menschen in Armut fallen, vor allem hohe Preise auf Lebensmittel und Energie belasten die Verbraucher.
Kommentare
Bunny Lebowski
#1 — vor 1 MonatOk, Brexit dann super, oder wie habe ich die Meldung zu verstehen?
Reffes
#1.1 — vor 1 MonatInflation übersteigt Lohnzuwachs, damit Sinken die Reallöhne.
Brmxn
#2 — vor 1 Monat"So stiegen die Gehälter im ersten Quartal zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,0 Prozent und damit weit stärker als von Ökonominnen erwartet, die lediglich mit 5,4 Prozent gerechnet hatten."
Da lagen die Ökonominnen wohl daneben.
Was hatten denn die Ökonomen erwartet?
Gerry10
#2.1 — vor 1 MonatHmm...ne, die Experten haben genau davor gewarnt, denn höhere Gehälter bei gleichbleibender Produktivität ist wirtschaftlicher Selbstmord.
Maneki Neko
#3 — vor 1 MonatMan kann natürlich auch sog. "zero hour contracts", bei denen kein Anspruch auf eine bestimmte Zahl an Arbeitsstunden (und die entsprechende Bezahlung) besteht, als Arbeitsplatz zählen.
DingoEurope
#3.1 — vor 1 MonatDa liegt eben der Hund begraben. Die Statistik klingt gut, aber ohne Mindestlohn oder Mindeststunden ist das Augenwischerei.
Rummel666
#4 — vor 1 MonatLaut eines Berichts der BBC gibt es mit 1,3 Millionen freien Stellen derzeit tatsächlich mehr offene Arbeitsplätze als Arbeitslose!
Nur sind die meisten dieser Stellen Jobs die engländer nicht machen wollen und die früher von EU-Ausländern erledigt wurden aber die kommen nicht wieder zurück!
Oezdu
#4.1 — vor 1 MonatJetzt zeigt sich trotz aller Unkenrufe der Erfolg des Brexits. Natürlich werden diese Jobs durch Engländer besetzt, denn wenn lange genug niemand gefunden wurde, steigt der Lohn bis es jemand machen will.
Die Inflation ist in Deutschland ähnlich hoch wie in GB, nur mit dem Unterschied, dass in De die Reallöhne stärker sinken werden.