Trotz der Belastungen der Wirtschaft durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine hat der Fachkräftemangel in Deutschland im ersten Quartal dieses Jahres ein Rekordniveau erreicht. Wie das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (Kofa) des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) berichtet, sei im März die Zahl der offenen Stellen, für die es rechnerisch bundesweit keine passend qualifizierten Arbeitslosen gab, auf den neuen Höchstwert von gut 558.000 gestiegen. Damit habe sich der Mangel innerhalb von nur drei Monaten um weitere 88.000 offene Stellen vergrößert.
Betroffen ist laut der Untersuchung der gesamte Arbeitsmarkt. Besonders ausgeprägt sind die Engpässe jedoch in den Bereichen Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung, sowie in den Branchen Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik. Allein im Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung konnten der Studie zufolge im März gut sechs von zehn Stellen nicht mit passend qualifizierten Arbeitslosen besetzt werden.
Gesucht wird allerdings auch in den Sparten Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung, Naturwissenschaft, Geografie und Informatik. Und auch in den Bereichen Land-, Forst und Tierwirtschaft sowie im Gartenbau ist der Fachkräftemangel der Studie zufolge überdurchschnittlich hoch. Stark zugenommen habe zuletzt außerdem die Zahl der offenen Stellen für qualifizierte Bewerber in Berufen des Luftverkehrs und der Energietechnik.
Kommentare
Frau Architekt
#1 — vor 2 WochenFachkräftemangel... So lange ich Netto das 3-4-fache in der Schweiz verdiene, gibt es in Deutschland keinen Mangel, sondern nur zu geringe Löhne.
Andox
#1.1 — vor 2 WochenEinen Mangel gibt es trotzdem in Deutschland zusätzlich haben wir ein Lohnproblem.
MilliardäreSolltenEnteignetWerden
#2 — vor 2 WochenWas ein Witz. Die Gehaltsentwicklungen bei Fachkräften sind marginal. Firmen leisten so CH weiterhin einen unterirdischen Umgang mit Fachkräften, noch scheint der Mangel nicht große genug zu sein. Die „mangel“ propaganda kann man sich sparen
Teebeutelversteher
#2.1 — vor 2 WochenNe, das mit dem Fachkräftemangel müssen sie richtig verstehen - "es mangelt an Fachkräften die bereit sind für den Lohn zu arbeiten, den wir bereit sind zu zahlen"
Professor Deutlich
#3 — vor 2 WochenDer Thorben-Korbinian hat jetzt seinen Bachelor in interkultureller Genderwissenschaft und die Anne-Sophie ihre Masterin in vergleichender Podologie. Es ist sehr erfreulich, dass sie als hochqualifizierte Fachkräfte direkt dazu beitragen können, die Lücke zu schließen.
Teebeutelversteher
#3.1 — vor 2 WochenKlar können die zu 100%. Einfach noch den Schein zum führen von Hubfahrzeugen machen und schon können sie bei jedem Logistikunternehmen hochqualifiziert Hubwagen Gender- und Fußgerecht herumschieben, zum Mindestlohn. Bei Amazon könnte es auch ohne Staplerschein klappen.
Ichweißesdochauchnicht
#4 — vor 2 WochenIn meiner Heimatzeitung wird das Problem auch aufgegriffen.
Etliche Handwerksbetriebe und Restaurants stehen kurz vor dem Aus, keine Fachkräfte und keine Auszubildenden.
Aber, so sagen Sie, Geld sei nicht das größte Problem, sondern Freizeit.
Und, ich wage es kaum zu schreiben: Studium sei eben wichtiger.
Bin ja mal gespannt, wenn es Probleme mit Dämmung, Solar und Stromspeichern gibt, ob da der Germanist oder der Historiker aushelfen kann?
Man weiß es nicht.
Wiesflecker
#4.1 — vor 2 WochenHmm. zumindest Ingenieure bauen sich dann das Zeug einfach selbst ans Haus oder funktionieren Split-Klimageräte zur günstigen Wärmepumpe um, ohne 30.000 Euro an den Handwerker ab zu drücken. Soo schwer zu erlernen ist das kleine 1x1 handwerklicher Arbeit nun auch nicht und gerade hier gibt es richtig Sparpotential beim Selbermachen.