Weil die Wohnung diese bevorzugte Stelle in der Rangfolge der Bedürfnisse hat reagieren die Menschen in Deutschland beinahe allergisch, wenn sie irgendwo lesen oder hören, das Dach über dem Kopf werde in absehbarer Zeit nicht nur ein wenig, sondern sogar erheblich teurer.
In den Jahren von 1966 bis 1983 stellten Studentenproteste und RAF-Terror die noch junge Demokratie der Bundesrepublik auf eine harte Bewährungsprobe. In der Außenpolitik hingegen begann eine Ära der Entspannung
Zwei Männer tanzen. Nein, sie schweben durch den Raum, auf federnden Füßen – obwohl der eine ein veritabler Koloß ist und auch der andere nicht eben eine sportliche Erscheinung.
Die Vorstellung, von der Bundesregierung im vergangenen Frühjahr erdacht, war wirklich zu schön, um wahr zu sein: "Spätestens" im Jahr 1985 sollte Deutschlands verlustreichstes Unternehmen, die Bundesbahn, ohne Defizit arbeiten.
Es war während der vergangenen Ostertage wie an allen verlängerten Wochenenden in der Bundesrepublik: Verstopfte Landstraßen und Autobahnen, erschöpfte Menschen, die ihre Ausflugsziele zumeist nur mit einiger Verspätung erreichten.
Das Bundeskabinett schlug solch einen Ton an, daß sich ein hoher Beamter der Bundesbahn "nur noch wundern" mochte. Die Ministerrunde nannte die vom Bahn-Präsidium auftragsgemäß abgelieferten Vorschläge für eine Halbierung des Eisenbahn-Streckennetzes von derzeit 29 000 auf 15 000 Kilometer ein "Rechenwerk", das die Regierung "sich nicht zu eigen machen will und kann".
Nach den Überstunden wegen der Steuerreform habe der Finanzausschuß gewiß eine schöne Reise verdient, meinte ein Mitglied des Ausschußes, das demnächst selbst mit auf eine Weltreise gehen kann.
Am Sonntag wurde Klaus Matthiesen zum SPD-Spitzenkandidaten von Schleswig-Holstein gewählt. Beim Landtagswahlkampf im kommenden Frühjahr soll; der 33jährige gegen CDU-Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg ins Feld ziehen und die Wahl für die SPD gewinnen.
Spekulationen, denen zufolge Wirtschaftsminister Hans Friderichs die Regierungsneubildung zum Anlaß nehmen wollte, die 1972 aus seinem Ministerium ausgegliederte Abteilung Geld und Kredit wieder zurückzuholen, haben sich als falsch herausgestellt.
Nu kommst Du ...", raunte Jochen Steffen seinem Genossen Klaus Matthiesen zu. Journalisten gestand Jochen Steffen am Vormittag, nach dem Kanzlerrücktritt, im Kieler Landeshaus, Lauritz Lauritzen habe ihn abgerufen und gefragt, ob er seinen Verzicht auf die SPD-Spitzenkandidatur nicht schon jetzt bekanntgeben dürfe.
Die Sozialdemokraten hängen keinen, sie hätten ihn denn – dieses Motto scheint für Willy Brandts Kabinettsreform zu gelten. Im Wort, während der Halbzeit der Legislaturperiode Minister auszuwechseln, und im Zwang, es auch tun zu müssen, scheint er sich zu einer Exekution durchgerungen zu haben, die den Tricks jener Zauberkünstler nicht unähnlich ist, die auf offener Bühne in Kästen versteckte Menschen durchsägen, um sie nachher, wundersamerweise unversehrt, wieder dem Volk zu zeigen.
Schleswig-Holsteins sozialdemokratischer Oppositionschef Klaus Matthiesen hat – bisher – noch nicht angebissen. Der passionierte Angler ließ auf die Frage nach seiner politischen Zukunft aus seinem Heimatort bei Flensburg wissen, daß er natürlich über die plötzlich wieder akut gewordene Spitzenkandidatur nachdenke, aber noch zu keinem Ergebnis gekommen sei.
Der sonst in der Wortwahl eher unterkühlte CDU-Chef in Schleswig-Holstein, Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg, sprach schon etwa zwei Stunden nach Schließung der Wahllokale von einer "echten Sensation" und "einem in der Nachkriegsgeschichte der deutschen Politik wohl einmaligen Fall".
Bundesverkehrsminister Lauritz Lauritzen weiß jetzt, was er nach Ansicht seines bayerischen Kollegen Anton Jaumann "schon lange" hätte wissen müssen: Änderungen der Straßenverkehrsordnung, zum Beispiel eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung, bedürfen der Zustimmung des Bundesrates.
Die Opposition schwieg, und die ihr nahestehende Presse äußerte ihre Kritik eher zwischen den Zeilen. Die Nachricht, daß Hans Hermsdorf, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, demnächst als Präsident der Hamburger Landeszentralbank ins Bankfach überwechseln wird, wurde fast kommentarlos zur Kenntnis genommen.
Auf den gepeinigten Bundesverkehrsminister Lauritz Lauritzen kommt der Lebensabend zu, und zwar nicht im gemächlichen Go slow, sondern mit Wucht und Macht.
Kandidatenfindung ist etwas anderes als Waschmittelwerbung", ärgerte sich Jochen Steffen über die Frage, ob Bundesverkehrsminister Lauritz Lauritzen durch Bummelstreik und Fluglotsen-Protest nicht schon zu stark angeschlagen sei.
Die Lufthansa-Boeing Flug LH 766 von Hamburg nach Frankfurt kreist in 4000 Meter über dem Funkfeuer Metro bei Bad Nauheim. Der Kapitän entschuldigt sich über den Bordlautsprecher: "Die Herren Fluglotsen auf Rhein-Main haben aus unerfindlichen Gründen beschlossen, uns für eine Stunde in die Warteschleife zu schicken, ehe wir landen dürfen.
Noch nie war das Automobil so starken Anfeindungen ausgesetzt wie heute: Verkehrsunfälle, Lärm, Luftverschmutzung, verunstaltete Städte sind die Argumente.
Westdeutschlands Fluglotsen können fürs erste aufatmen. Ihr oberster Dienstherr, Bundesverkehrsminister Lauritz Lauritzen, hat die Drohung der persönlichen Inanspruchnahme aller oder einzelner Bummelstreikteilnehmer für den entstandenen Schaden – noch – nicht wahrgemacht.
Merkwürdige Epidemien suchen zur Zeit einen ganzen Berufsstand heim, die Fluglotsen. Ortsweise werden sie von nervösem Liderzucken befallen oder von scharfem Augenstechen, anderen fährt das Zipperlein in die Glieder, manche leiden an Sitzbeschwerden, manche werden von Platzangst und Gedächtnisschwund überfallen.
In der Verkehrswirtschaft, vor allem bei der Bundesbahn, die kürzlich 21 Milliarden Mark zusätzlich für langfristige Investitionen gefordert hat, hatte man sich von Lauritz Lauritzens Verkehrsprogramm vor allem Zahlen erwartet.
Es scheint so, als werde der bevorstehende SPD-Parteitag in Hannover der Bundesregierung ein Milliarden-Spielzeug vergällen, mit dessen Modell sich Kanzler Willy Brandt und seine Kabinettsfreunde Georg Leber, Lauritz Lauritzen (der frühere und der jetzige Verkehrsminister) und Horst Ehmke (Forschung) immer wieder gern photographieren lassen: die Hochleistungs-Schnellbahn (HSB).
Die knapp 500 Mitarbeiter des Städtebauministeriums merken seit einiger Zeit, was der CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauß schon seit langem argwöhnt: Ihr bayrischer Dienstherr Hans-Jochen Vogel ist in Wahrheit ein Preuße.
Auch nach der Vorstellung des zweiten Kabinetts Brandt/Scheel gilt, daß Sensationen ausgeblieben sind. In der Kernmannschaft aus den vergangenen drei Jahren hat es lediglich einige Umgruppierungen gegeben.
In Bonn geht es zu, als habe der 19. November gar nicht stattgefunden. Als sich die Kabinettsrunde am Dienstagvormittag zum ersten Male nach der Wahl versammelte, mußte man meinen, daß es sich um nichts anderes als um eine der allwöchentlichen Routinesitzungen handele.
Verstopfte Ferienstraßen und Unfallrekorde an den Wochenenden gehören seit Jahren zum deutschen Verkehrsalltag. Das ist in diesem Jahr, da sich Georg Leber der Partei- und Staatsräson zuliebe vom Bundesverkehrsministerium verabschiedet hat, nicht anders als 1966, dem Jahr seines Amtsantrittes.
Was die Widersacher der Gebührenerhöhung vor allem für die Bereiche Drucksachen, Wurfsendungen und Pakete ankündigten, scheint einzutreffen: Die Post läuft Gefahr, Monopol der schlechten Risiken zu werden.
"He was not amused", kommentierte Regierungssprecher Conrad Ahlers die offizielle Haltung des Bundeskanzlers Willy Brandt zu Schillers neuem Haushaltsprogramm.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Fritz Baier sieht schwarz und urteilt: "Das ist eine wahrhaft traurige Bilanz." Sein Fraktionskollege Ferdinand Erpenbeck qualifizierte die Politik von Wohnungsbauminister Lauritz Lauritzen gar als "Bankrotterklärung" ab.
Im August 1961, wenige Wochen vor der damaligen Bundestagswahl, leistete das Bundeswohnungsbauministerium fortschrittliches: Es legte den Vorentwurf für ein Städtebauförderungsgesetz vor, das den Kommunen die Sanierung und Entwicklung der Städte und Gemeinden erleichtern sollte.
In aller Stille entschied sich die Steuerkommission der Sozialdemokraten für eine Abgäbe, die es bislang im deutschen Steuerrecht nicht gab: die Besteuerung nichtrealisierter Gewinne.
Im Bonner Regierungslager wird mehr oder weniger laut über Pläne für das ideale SPD-Wahlgespann 1973 nachgedacht. Ihre Realisierung würde allerdings bald ein abermaliges Kabinettrevirement notwendig machen.
LosAngeles ist die auto-gerechte Stadt. Die Luftbilder, hier aus einem Dutzend faszinierender Aufnahmen ausgewählt, zeigen es: An keinem Ort der Welt ist das Straßennetz großzügiger, großartiger ausgebaut worden.
"Es gibt wenige Dinge, die den Bayern mehr Freude bereiten als eine große Platte mit Schweinebraten und gekochten Kartoffelbällen; dann trinkt man Gerstensaft, und zwar sehr schnell.
"Der Mann gefällt mir." So Karl Schiller über seinen ungarischen Gesprächspartner, Finanzminister Peter Valyi, anläßlich der Unterzeichnung des deutsch-ungarischen Handels- und Kooperationsvertrages in Budapest.
Lauritz Lauritzen (Lau-Lau), Bundesminister für Stidtebau und Wohnungswesen, hat einen schweren Stand. Was auch immer er sagt, unternimmt und durchsetzt, um den Wohnungsmarkt der Bundesrepublik zu entspannen, er setzt sich zwischen die Fronten der Mieter und der Hauseigentümer.