Alt-Nazis aus dem Auswärtigen Amt und Journalisten, die sich der Propaganda angedient hatten: Wie stark war die ZEIT einst belastet? Eine Bilanz der Anfänge vor 75 Jahren
Im Kurort Mondorf wurden die Angeklagten der Nürnberger Prozesse vor 75 Jahren interniert. Reue zeigten die Größen der Nazi-Diktatur nicht – mit einer halben Ausnahme.
Die soziale Attraktivität des Nationalsozialismus kannte keine gesellschaftlichen Grenzen. Eine Fallstudie zeigt, wie leicht der "Nazigeist" auch das Bürgertum befiel.
Eigentlich ging es mit Hitler und seiner Partei schon zu Ende. Durch Intrigen und Querelen der Konservativen gelangte er am 30. Januar 1933 doch noch ins Kanzleramt.
Mit Staatsaufträgen und Buchungstricks manövrierte Hjalmar Schacht den NS-Staat aus der Rezession – und ermöglichte die Aufrüstung des »Dritten Reiches«
Diese Woche erscheint die große Studie zur Dresdner Bank im "Dritten Reich". Erschreckendes Fazit: Die gesamte Führung applaudierte dem Geschäft mit der "Arisierung"
Sie waren Wachs in den Händen Hitlers, auch diese 21 Männer (und Gertrud Scholtz-Klink als einzige Frau) aus der zweiten Reihe des nationalsozialistischen Führungspersonals – wie schon jene aus der vordersten Linie, also die Görings, Himmlers, Goebbels aus dem ersten Biographienbändchen der Herausgeber (ZEIT Nr.
Kein Regisseur hätte die Szene besser erfinden können: Der neue Reichskanzler Adolf Hitler, im noch ungewohnten Frack, erscheint auf einer feinen Party im Palais Prinz Friedrich Karl an der Wilhelmstraße und steuert sofort auf eine Damengruppe zu.
Auf den Straßen der Bundesrepublik war. der Teufel los. Am 26. April 1972 demonstrierten Zehntausende, darunter nicht wenige linke Studenten der wilden Apo-Generation, für die sozialliberale Koalition Brandt/Scheel ("Willy muß Kanzler bleiben!").
Und danach sah ich einen andern Engel niederfahren vom Himmel ... und die Erde ward erleuchtet von seinem Glanz. Und er schrie mit großer Stimme und sprach: "Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große, und ist eine Behausung der Teufel geworden.
Wie konnten sich die Verhältnisse so weit zuspitzen, wie konnten bei einem so großen Konzern die Dinge so weit treiben, daß sich derartige Verluste ergeben haben?" Diese Klage stammt nicht aus den letzten Tagen, meint nicht den Zusammenbruch des AEG-Konzerns.
Darf man die Devisen-Reserven der Bundesbank für den Kauf von Rohstoff-Vorräten oder für andere Belange von nationalem Interesse in Anspruch nehmen? Bundesfinanzminister Hans Matthöfer meint, man dürfe – doch vielstimmige Kritik hat ihn bereits wieder mutlos gemacht.
Hundertfünfzig Jahre ist es her, seit Kants Schriften zur Förderung der Humanität, mitsamt dem "Traktat zum ewigen Frieden", deutschen Lesern zugänglich gemacht wurden.
So viel anerkennende Artigkeit was dem Organ des Zentralkomitees der SED, Neues Deutschland eine Spitzenmeldung auf der ersten Seite wert: Im Wortlaut druckte es eine Grußbotschaft von US-Präsident Jimmy Carter ab, die "im Namen des amerikanischen Volkes" allen Besuchern der amerikanischen Ausstellung auf der Leipziger Frühjahrsmesse zugedacht war.
Brautpaaren wurde das Buch auf dem Standesamt überreicht: Adolf Hitlers "Mein Kampf", eine fast 800 Seiten dicke Volksausgabe in einem Band, schwarz eingebunden wie die Bibel.
Das "Dritte Reich" hatte ziemlich genau sechseinhalb Jahre Zeit, sich auf einen Krieg vorzubereiten und die Folgen der Weltwirtschaftskrise zu überwinden.
"Und nun stecken wir in der dritten Inflation. Von ihren beiden Vorgängerinnen unterscheidet sich diese sehr wesentlich in einem Punkt: Jene waren die unentrinnbare Folge verlorener Kriege.
Auf seinem Schreibtisch stand eingerahmt ein Kalenderspruch: "Gottes sind Wogen und Wind / Segel aber und Steuer / daß Ihr den Hafen gewinnt / sind Euer," Hjalmar Schacht, einer der großen Bankiers unseres Zeitalters, der im Alter von 93 Jahren aus dem Leben gerissen wurde, hat diesen Spruch allzeit beherzigt.
Mit dem Ende einer Ära verbindet sich Gelegenheit und Zwang zur Bestandsaufnahme. Beim Rückblick auf die vier Jahrzehnte der Herrschaft Salazars läßt sich heute, da diese Herrschaft unwiderruflich zu Ende ist, klarer und unvoreingenommener als zuvor die Frage beantworten, was diese fast unvorstellbar lange Periode, in der ein einzelner einem ganzen Land den Stempel seiner Persönlichkeit und seines politischen Wollens aufgedrückt hat, für dieses Land bedeutet hat und was sie für seine Zukunft bedeuten wird (oder doch bedeuten kann).
Der sogenannte Himmler-Kreis, der vielen erst seit einigen Wochen durch den Namen eines seiner unbedeutenderen Mitglieder bekannt geworden ist – als wirkliches oder angebliches Symbol der Verbindung zwischen "der" Wirtschaft und dem Nationalsozialismus –, trat als sogenannter Keppler-Kreis.
Montagu Norman beherrschte als Gouverneur die Bank von England fast fünfundzwanzig Jahre lang. Wie der Bubikopf, der Charleston und das politische Wochenende ist auch Montagu Norman ein Symbol der Zwischenkriegsjahre gewesen.
Steht uns die Krise erst bevor?" fragt Müller-Armack in der ZEIT. Seine Ausführungen haben überall Aufsehen erregt. Das liegt nicht nur an dem hohen Ansehen, das der Wirtschaftsprofessor und frühere Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium allseits genießt.
Exakt wie ein Wissenschaftler und mit Geduld, Phantasie, Gespür, mit allem eben, was den Künstler ausmacht – wie kein anderer Photograph zeigt Stefan Moses seit Jahren die deutsche Wirklichkeit.
Vom Klassenfeind bis zum Märchenprinzen reichen die Attribute, mit denen Karl Blessing, der Präsident der Deutschen Bundesbank, in den letzten Monaten belegt worden ist.
Als John Maynard Keynes vor zwanzig Jahren, am 21. April 1946, starb, schrieben die Redakteure des Economic Journal, dessen Herausgeber er von 1911 bis 1944 gewesen war: "Die Welt hat einen der Wenigen verloren, welche den Ideenreichtum, den Mut und die Führungskraft haben, um die Zivilisation wiederherzustellen und eine sichere ökonomische Grundlage für Frieden und Glück zu schaffen.
Von Amerikas größter Boom: Innerhalb von sechs Jahren hat sich das Sozialprodukt der Usa um mehr als 40 Prozent erhöht. Aufnahme: Rolf Giiihausen/stem
Der Mann, dessen Name selbst bei einfachen Menschen als der eines Zauberers bekannt ist, veröffentlicht, fast neunzigjährig, seine Memoiren, genauer: einen weiteren Band seiner Memoiren.
Hjalmar Schacht, vielgeschmähter Reichsbankpräsident a. D. und berüchtigter Erfinder des Mefo-Wechselsystems (zur Rüstungsfinanzierung des "Dritten Reichs") hat es geschafft: Nachdem sein Kassandraruf zur Rettung unserer Währung von einer Illustrierten kolportiert worden ist und es ihm – fast – gelungen wäre, den Mann von der Straße mit der Währungsuntergangsvision einer "dritten Inflation" aufzuschrecken, hat er nun auch Eingang in die Spalten der seriösen Tagespresse gefunden.
Zwei Jahre nach dem Tode von Hans Luther erscheint, von Dr. W. J. Heibich sorgfältig redigiert, gleichsam als zweiter Band der Lebenserinnerungen des "Politikers ohne Partei" (so der Titel seines ersten, 1960 erschienenen Memoirenbandes) ein Buch, das sich vornehmlich mit den währungspolitischen Problemen des Young-Planes, der deutschen Zahlungsbilanz, sowie der Weltwirtschaftskrise im Stadium der Kanzlerschaft Brünings und Papens beschäftigt.
Jahrelang hatte die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft (DOAG), Berlin–Hamburg, nichts von sich hören lassen. In diesem Jahr haben dafür gleich drei Hauptversammlungen stattgefunden.
Kürzlich hat Hjalmar Schacht in Chikago vor der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer "eine weltweite Wirtschaftskrise in den gleichen Ausmaßen wie in den dreißiger Jahren" vorausgesagt.
Werner Schütz, 1900 in Münster geboren, stammt aus einem protestantischen Pfarrhaus. Er wurde Rechtsanwalt, während des Dritten Reiches Berater der Bekennenden Kirche.
er Chronist, der einmal das Photobuch über die Fünfte Republik zusammenstellen wird, sollte eine Serie von Aufnahmen vom Dezember letzten Jahres nicht auslassen.
Genau vier Wochen nach der Ernennung Bulganins zum Präsidenten der Staatsbank der UdSSR wurde die bisherige Präsidentin der sowjetzonalen "Deutschen Notenbank Greta Kuckhoff, durch Prof.
Der erste Laienbeisitzer der zweiten Kammer des hamburgischen Landesverwaltungsgerichtes, derselben Kammer, welche in der Klage Hjalmar Schachts gegen den Hamburger Senat entschied, lachte ungeniert, als der Vertreter eines Nebenklägers darauf, hinwies, die Weimarer Republik sei an einer zu weitherzigen Auslegung des Freiheitsbegriffes zugrunde gegangen.
Zur Förderung des japanischen Exports wird den japanischen Exporteuren seit dem 1 Jamal für eine Reihe von Exportgütern ein höherer Devisenbetrag als bisher zur Verfügung gestellt Es handelt sich um Ausfuhren von Rohseide, Seidenerzeugnissen, Industrieausrüstungen.
Neunzig Jahre Hoechster Farbwerke. Vor 90 Jahren, am 4. Januar 1863, wurde die Stammfirma der Farbwerke Hoechst AG vorm. Meister Lucius und Brüning unter dem Namen Meister Lucius und Co.
Die britischen Kautschuklieferungen nach der UdSSR erreichten im ersten Halbjahr 1952 rund 65 000 t und damit doppelt soviel wie im zweiten Halbjahr des Vorjahres und dreimal soviel wie im ersten Halbjahr 1951.
Vor einigen Tagen wurde mitgeteilt, daß der Hamburger Senat dem früheren Reichsbankpräsidenten und Reichsminister Dr. Hjalmar Schacht die Genehmigung verweigert habe, in Hamburg ein Bankhaus zu eröffnen.
Freimütige Äußerung war das, was die indonesische Regierung von Dr. Hjalmar Schacht erwartete, als sie ihn einlud, das Land zu besuchen und ein Gutachten über die wirtschaftlichen Möglichkeiten Indonesiens auszuarbeiten.
Das indonesische Finanzministerium hat sich ausdrücklich auf die Vorschläge Dr. Hjalmar Schachts berufen, als es neuerdings bekanntgab, das sogenannte Zertifikationssystem sei abgeschafft worden.
Die Luft im Palais Bourbon stand dumpf und unbewegt über dem Halbrund redender und gestikulierender Volksvertreter. Alle, mit Ausnahme der Kommunisten, hatten eben noch den enormen Ausgaben für die Aufrüstung und den Krieg in Indochina zugestimmt.
"Der Vorschlag, den ich gemacht habe", so schreibt uns Dr. Hjalmar Schacht auf unsere Bitte, sein neues Finanzierungsprojekt in der "Zeit" zu erläutern, "verbindet zwei Probleme miteinander und gestattet die Lösung beider; nämlich die Transferierung der Restitutionsgelder und die Kapitalbeschaffung für die deutsche Schiffahrt – Hier nun die Einzelheiten des Vorschlags, der große Beachtung gefunden hat, in der uns von Dr.
Recht und Politik säuberlich voneinander zu trennen, ist schon vielen Leuten schwergefallen, um so erfreulicher ist es, daß die Aufgabe, politische Rechtsprechung zu üben, offenbar auch manchen Leuten schwerfällt.
Der amerikanische Weg vom Hoover-Plan über den Marshall-Plan zum Truman-Plan ist konsequent und richtige Der Hoover-Plan legte die Unmöglichkeit der Reagrarisierung Deutschlands dar und stellte einen deutschen Industrieexport als unvermeidlich hin, wenn man Europa einschließlich Deutschland wirtschaftlich wiederherstellen wolle.