Laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) geht die Zahl der nach Deutschland flüchtenden Ukrainerinnen und Ukrainer langsam zurück. "Es bleibt eine große humanitäre Kraftanstrengung, die geflüchteten Frauen, Kinder und alten Menschen bestmöglich zu versorgen", sagte Faeser der Rheinischen Post. Pro Tag kämen derzeit aber nur noch ungefähr 2.000 Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland an. "Mitte März waren es noch 15.000 Menschen täglich."
Gleichzeitig kehrten die ersten bereits wieder zurück in ihre Heimat. Über die polnisch-ukrainische Grenze würden täglich 20.000 Menschen in ihr Land zurückreisen, darunter auch Menschen, die nach Deutschland geflohen waren. Daran sehe man, "wie groß der Wunsch zur Rückkehr ist", so Faeser. Die Mehrheit werde wohl zurückkehren. Nur ein Teil werde bleiben, "wenn die Menschen die Chance sehen, mit ihrer Qualifikation auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen".
Gesamtzahl unklar
Wie viele Menschen insgesamt vor dem Angriff der russischen Armee nach Deutschland geflohen sind, darüber gibt es unterschiedliche Angaben. Laut einem Bericht des Tagesspiegel wurden hierzulande mehr als 830.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine registriert. Das geht den Angaben zufolge aus einer internen Übersicht des bundesweiten Verteilungssystems hervor.
Die Welt hingegen berichtet unter Berufung auf das Innenministerium, im Ausländerzentralregister seien bis zum 11. Mai 727.205 Menschen aus der Ukraine erfasst worden. Davon seien 714.998 Personen ukrainische Staatsangehörige. Laut BMI könne von ihnen aber eine erhebliche Zahl bereits in andere EU-Staaten weitergereist und auch in die Ukraine zurückgekehrt sein. Rund 40 Prozent der Ukraine-Flüchtlinge sind demnach minderjährig.
Die Hilfsbereitschaft der deutschen Bevölkerung sei weiterhin groß, sagte Faeser. "Die Geflüchteten werden hier sehr gut aufgenommen – da kippt im Moment nichts."
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Kommentare
Amtszeitbegrenzung
#1 — vor 2 WochenEs ist den geflüchtet Ukrainern zu wünschen, dass sie in eine vom russischen Aggressor befreite Ukraine zurückkehren können. Die Ukraine ist ihre Heimat, die ihnen gerade ein faschistischen Putin-Regime nehmen will.
Er wird es nicht schaffen!
Bis zur Befreiung braucht die Ukraine jede Unterstützung und die Flüchtlinge unsere Solidarität!
Zeit-Tiger
#2 — vor 2 WochenWenn Ranicki bald zu einem Frieden kommt, bleibt den Menschen nichts wohin die zurückkehren könnten.
FlorindaGrove
#3 — vor 2 WochenNatürlich wünscht man sich, dass dieses Menschen in ihr eigenes Land zurückkehren können - vor allem, dass dieses Land weiterhin ein Land bleibt, in welchem die Menschen gerne leben wollen. Andererseits wäre diese „Zuwanderung“ genau das, was wir hier in Deutschland nur zu gut gebrauchen könnten. Meine Nachbarin ist gebürtige Umrainerin und engagiert sich intensiv in der Hilfe für die Ukrainer hier in Hannover. Diese Frauen haben direkt nach ihrer Ankunft 2 Fragen: 1. Wo kann mein Kind beschult werden & 2. wo kann ich Arbeit finden…..
Ich selbst helfe auch ein bisschen an der Schule meiner drei Kinder, den ukrainischen Kindern den Einstieg in die Schule zu erleichtern und ich bin erstaunt, wie gut auch schon die jüngeren Kinder Englisch können und wie lernbereit sie sind. Das macht echt Spaß! Vor allem auch die Eigeninitiative der Kinder und Mütter ist bemerkenswert! Eine wirkliche Bereicherung für uns…..wenn auch auch schrecklichem Anlass.
Bruticus
#3.1 — vor 2 WochenAlso sollen Frauen und Kinder hierbleiben, und die Ukraine schaut dann selbst, wie in Zukunft der Laden geschmissen werden soll?
dominick
#4 — vor 2 WochenDas kann man im Moment doch noch gar nicht sagen. Niemand weiß, wie lange der Krieg noch gehen wird.
Kulbe
#4.1 — vor 2 Wochen"Das kann man im Moment doch noch gar nicht sagen. Niemand weiß, wie lange der Krieg noch gehen wird."
Frau Faeser weiß das.