UN-Generalsekretär António Guterres hat Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Job bei den Vereinten Nationen angeboten. Merkel habe Guterres in einem Telefonat vorige Woche für das Angebot gedankt und mitgeteilt, dass sie es nicht annehmen werde, sagte eine Sprecherin ZEIT ONLINE.
Die Sprecherin bestätigte einen Bericht der Nachrichtenagentur dpa. Demnach bot Guterres Merkel den Vorsitz in einem hochrangig besetzten Beratungsgremium zu globalen öffentlichen Gütern an, die potenziell über Ländergrenzen hinweg der gesamten Weltbevölkerung dienen sollen. Beispiele für globale öffentliche Güter sind etwa die Ozonschicht, aber je nach Definition auch international geltende Regelwerke wie jene zur Flugsicherheit und zum weltweiten Handel.
Das Beratergremium zu globalen öffentlichen Gütern ist eines von Guterres' Vorzeigeprojekten zur Reform der Vereinten Nationen in seiner Anfang Januar begonnenen zweiten Amtszeit. In seinem Bericht zur Veränderung der UN aus dem vergangenen Jahr schrieb der Generalsekretär: "Ich werde einen hochrangigen Beirat unter der Leitung ehemaliger Staats- und Regierungschefs bitten, globale öffentliche Güter und andere Bereiche von gemeinsamem Interesse zu ermitteln, in denen Verbesserungen der Führung am dringendsten erforderlich sind."
Nach Ansicht von Guterres hat die Corona-Pandemie große Lücken bei der internationalen Zusammenarbeit aufgezeigt. Von dem angestrebten Beratergremium müssten Impulse dafür ausgehen, Praktiken und Prinzipien für das Handeln auf globaler Ebene zu erneuern.
Merkel hat sich bislang bedeckt gehalten, was ihre Zukunft angeht. Im Sommer hatte sie auf eine entsprechende Frage von Studierenden angekündigt, nach 16 Jahren im Kanzleramt zunächst mal eine Pause machen zu wollen. "Danach werde ich vielleicht versuchen, etwas zu lesen, dann werden mir die Augen zufallen, weil ich müde bin, dann werde ich ein bisschen schlafen, und dann schauen wir mal, wo ich auftauche", sagte Merkel.
Kommentare
Darth Nihilus
#1 — vor 4 MonatenIch hätte sie auch eher in Guterres' Sitz gesehen, aber er hat ja gerade erst verlängert.
Saddam
#1.1 — vor 4 MonatenSehe ich auch, darunter geht es auch nicht.
Merkel an der Spitze der Vereinten Nationen, das wäre ein Traum. Guiterez hätte eigentlich seinen Rücktritt anbieten sollen, falls Merkel die Präsidentschaft in Erwägung zöge, das Angebot war ein Affront.
ik2006
#2 — vor 4 MonatenIch kanns verstehen. Mit 68 und dem Vermögen hätte ich auch andere Ideen für die Zeitgestaltung.
Bullit
#2.1 — vor 4 MonatenIch weiß nicht, welche Vorstellung Sie davon haben, welches Vermögen man in diesem Job aufbauen kann. Das ist Lichtjahre davon entfernt, was in der sog. "freien Wirtschaft" möglich ist.
Außerdem war der Kanzlerposten in den letzten 16 Jahren aufreibend genug. Dass die Dame jetzt auch erst mal das "normale" Leben genießen will, ist nur zu verständlich.
Al Salami
#3 — vor 4 Monatenalles besser als GazProm wie ihr Vorgänger
Von der Tagesmutter zum Doktorvater und wieder zurück
#3.1 — vor 4 MonatenEntfernt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Redaktion/mf
sambotanga
#4 — vor 4 MonatenBeraterposten im "hochrangig besetzten Beratergremium zu globalen öffentlichen Gütern"
Seit wann ist Merkel auf diesem Gebiet Fachfrau? Alleine schon das Angebot von UN-Generalsekretär António Guterres an Merkel zeigt, wie verschwenderisch die UNO mit den ihren anvertrauten Geldern umgeht.
Merkel hat völlig zu Recht den ihr angeboten Beraterposten abgelehnt und damit ein gutes Zeichen gesetzt.
Elbforelle
#4.1 — vor 4 MonatenIch denke, dass eine promovierte Wissenschaftlerin nur kurze Zeit braucht, um sich auch diese Materie in kurzer Zeit anzueignen. Hinzu kommt, dass Frau Merkel kein politisches Greenhorn ist.