Die chinesische Regierung hat erstmals explizit bestritten, die
westlichen Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs umgehen zu
wollen. "Wir tun nichts absichtlich, um die von den Amerikanern und
Europäern gegen Russland verhängten Sanktionen zu umgehen", sagte der
Generaldirektor der Abteilung für europäische Angelegenheiten des
chinesischen Außenministeriums, Wang Lutong, auf einer
Pressekonferenz.
Die Strafmaßnahmen kritisierte er dennoch. "Wir sind gegen Sanktionen, und die Auswirkungen dieser Sanktionen könnten auch auf den Rest der Welt übergreifen", sagte Wang. Er forderte, dass Chinas normaler Handel mit Moskau "nicht beeinträchtigt werden sollte". Zum Wohle der Weltwirtschaft müsse es darum gehen, "eine mögliche Unterbrechung der Liefer- und Industrieketten zu vermeiden".
Am Freitag hatten Brüsseler Vertreter bei einem virtuellen Gipfel der EU mit China die Regierung in Peking vor einer Unterstützung Russlands bei der Umgehung westlicher Sanktionen gewarnt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen appellierte zudem an die Regierung in Peking, ihren Einfluss auf Moskau geltend zu machen, um den Krieg in der Ukraine zu stoppen.
"Der Schlüssel zu diesem Problem liegt nicht in den Händen Chinas"
Russland und China haben zuletzt wiederholt ihre enge Partnerschaft hervorgehoben. Bei einem Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow in China hat ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums gesagt, die "chinesisch-russische Zusammenarbeit" sei "grenzenlos".
Chinas Außenamtsvertreter Wang warnte dennoch, die Rolle Chinas nicht zu überschätzen. "Der Schlüssel zu diesem Problem liegt nicht in den Händen Chinas, sondern in Washington und Brüssel", sagte er. Es gehe um die europäische Sicherheit und "es liegt an den Europäern, die Sache zu regeln".
Bislang verurteilte die Regierung in Peking den russischen Angriffskrieg in der Ukraine nicht. Nach außen bietet sich China als neutraler Vermittler an, die staatlichen Medien folgen aber weitgehend der russischen Linie und kritisieren vor allem die USA und die Nato.
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Kommentare
HKraemer
#1 — vor 3 MonatenUnbewusst würden sie also die Sanktionen umgehen.
Wie geht das ?
Im Vollrausch, nach dem Besuch einer Opiumhöhle ?
China verurteilt den Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine nicht.
Wer schweigt, scheint zuzustimmen.
Und will damit vorbauen, wenn China meint gegen die "abtrünnige Provinz" Taiwan vorgehen zu können.
Wer dem Kriegsverbrecher Putin hilft - was sagt das aus ?
DieLiebeistderWeisheitAnfang
#1.1 — vor 3 MonatenEs sagt uns: Augen auf!
Wenn jetzt noch wieder die AfDler kämen und Plakate hochhielten, auf denen "Jinping hilf!" stünde, dann wäre es höchste Zeit, die Stecker zu ziehen.
Es liegt in Chinas Hand, endlich die Grenzen zu ziehen und Kriegsverbrechern die Tür zu weisen.
Darth Nihilus
#2 — vor 3 MonatenDies ist nicht die Stunde des Opportunismus Mr. Xi.
Aber nichts anderes wird von Ihnen erwartet.
Leider.
Menschgebliebener Tilidinschlucker 95
#2.1 — vor 3 MonatenDas ist eben das Problem des Westens.
China kann sogar aus Krisen Profite schlagen.
Mathemäuschen
#3 — vor 3 MonatenTja, die strategische Partnerschaft zwischen China und Russland schlägt zu. China hält die Füße still bezüglich Ukraine und billigt vielleicht sogar diesen Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Und erhält dafür billiges Öl und Gas. Während die EU nun in anderen Staaten einkaufen geht aufgrund der pazifischen Einstellung. China:"Wirtschaft, Wirtschaft über Alles."
floaa
#3.1 — vor 3 Monateneben! gut das die EU keinerlei gas mehr aus russland bezieht, getreu dem obigen kommentar: "Wer dem Kriegsverbrecher Putin hilft - was sagt das aus ?"
ach, wir kaufen da immer noch ein?
kontestation
#4 — vor 3 Monatendas beständige und tapfere bestreiten gehört zur systemaufrechterhaltung:
https://www.thetimes.co.uk/a…