In der kommenden Woche steht die Zukunft der europäischen Sicherheitsordnung im Mittelpunkt der internationalen Politik. Diplomaten Russlands und der Vereinigten Staaten treffen sich am Montag in Genf; die Nato plant für Mittwoch ein Treffen des Nato-Russland-Rats; am Tag danach folgt ein Treffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Bei diesen drei Zusammenkünften wird es um die russischen Forderungen nach einer Revision der europäischen Sicherheitsarchitektur gehen, wie sie seit dem Ende des Ost-West-Konfliktes besteht.
Dazu hat Russland im Dezember konkrete Vertragsvorschläge für ein Sicherheitsabkommen mit den USA und der Nato unterbreitet: Die Regierung Biden und die anderen Nato-Mitglieder sollten sich darin verpflichten, weder die Ukraine noch andere ehemalige Sowjetrepubliken als Mitglieder aufzunehmen. Die Allianz solle zudem ihre militärische Infrastruktur in Osteuropa auf den Stand von 1997, das Jahr des Abschlusses der Nato-Russland-Grundakte, zurückführen.
Würden diese Vorschläge umgesetzt, entstünde nicht nur eine sicherheitspolitische Pufferzone mit einem Status verminderter Sicherheit im östlichen Teil des Bündnisgebietes. Es bedeutete die Grundlage für die Rückkehr zu einer europäischen Staatenordnung, in der große Mächte unter Verweis auf historische Ansprüche und vermeintliche Bedrohungswahrnehmungen exklusive Einflusszonen beanspruchen könnten. Die europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts bietet reiches Anschauungsmaterial für die fatalen, destabilisierenden Folgen einer solchen Großmachtpolitik unter Missachtung der Wünsche der betroffenen Länder.
Russland will zurück zum geopolitisch motivierten Großmachtdenken
Dabei halten Behauptungen, die existierende Friedensordnung für Europa sei überholt, keiner seriösen Überprüfung stand: Die Charta von Paris vom November 1990 garantiert (auch mit der Zustimmung der damals noch existierenden Sowjetunion) nach wie vor die territoriale Integrität aller Teilnehmerstaaten, bekräftigt das Bekenntnis zum Gewaltverzicht und erklärt "gleiche Sicherheit" für alle zum Grundprinzip der Sicherheit in Europa. Zahlreiche Abkommen zur Vertrauensbildung, Abrüstung und Rüstungskontrolle sind Ausdruck dieses Konsenses geworden. In diesem Sinne bieten Elemente der russischen Vorschläge zur Rückbesinnung auf militärische Transparenzregelungen oder zu spezifischen regionalen Vereinbarungen über die Nicht-Stationierung bestimmter Waffensysteme interessante Anknüpfungspunkte.
Der Großteil der russischen Vorschläge reflektiert jedoch eine Renaissance des geopolitisch motivierten Großmachtdenkens. Was Europa insbesondere besorgt stimmen sollte: Die Regierung Biden leistet diesem Epochenbruch zumindest in formaler Hinsicht auch noch Vorschub, denn die USA und Russland diskutieren auf der Genfer Hauptbühne die Konturen einer europäischen Sicherheitsordnung ohne die Beteiligung der Europäer.
Da tröstet es wenig, dass die Regierung Biden sich erfolgreich darum bemüht hat, den amerikanisch-russischen Dialog durch die Treffen der Nato beziehungsweise der OSZE zu multilateralisieren. Dass diese Gespräche lediglich symbolische Bedeutung besitzen, ist offensichtlich, und dass von ihnen genuin europäische Impulse ausgehen werden, ist nicht zu erwarten. Einer der wenigen europäischen Politiker, der dieses Defizit erkannt und öffentlich eine stärkere europäische Rolle gefordert hat, ist der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell gewesen. Doch in Fragen der Sicherheitspolitik ist das Gewicht der EU zu schwach, um Gehör zu finden.
Kommentare
Nihi Liana
#1 — vor 6 MonatenDie Europäer werden zerrieben?
Was ist mit den Ukrainern?
Stellen wir uns mal in deren Schuhe?
Wie würden wir uns als einflusslose Spielbälle fühlen?
Münchner4.0
#1.1 — vor 6 MonatenUkrainer sind Europäer...
Herber H. Hebert
#1.2 — vor 6 Monaten"(...)Was ist mit den Ukrainern?(...)"
Ich befürchte, daß es weder Russland, noch den USA interessiert, was die Ukrainer (sprich Menschen) wollen.
Wolkenschaf
#1.3 — vor 6 Monaten"Ukrainer sind Europäer..."
Russen auch.
Harmodios
#1.4 — vor 6 MonatenZum Teil.
matius2
#1.5 — vor 6 MonatenHaben Sie mal irgendwo gelesen was Ukrainer wirklich wollen ?
Es steht ja nicht nicht einmal irgendwo wie umstritten diese Vereinnahmungen sind.
Peter Zar
#1.6 — vor 6 MonatenUnter den alten geographischen Ordnungskritereien reiht Europa bis zum URAL.
Und dann gehört das Kernland der alten UDSSR einwandfrei zu Europa.
Und das Elend einer europäischen Außenpolitik ist eng verbunden mit den unreflektierten Erweiterungsbemühungen und einer großen außenpolitischen Naivität.
Erweitern ohne innere Ordnung, Regeln und Verfassung hat uns die Ostflanke der EU beschert, die sich irgendwie von Beginn der Mitgliedschaft ( und wahrscheinlich schon lange vorher ) auf einem Pfad der konfrontativen Ostpolitik befunden hat .
Türkeibeitrittsverhandlungen ohne Aufnahmeabsicht, Griechenlandaufnahme mit gefälschten Bilanzen ( dank Goldman Sachs ) , keine Zypernvereinigung.
Zuletzt die stete Begleitung aller Außenpolitik der EU mit dem NATO - Schwert in der Hand und dem unaufhörlichem Drang der USA, sich des Sieges gegen den alten kommunistischen Erzfeind ( am besten bis Moskau ) regional und wirtschaftlich zu bestätigen.
Friedenspolitik ohne den US - Drang im Kreuz wäre nach den 90 gern leicht möglich gewesen, am besten wäre es mit einer ordentlichen europäischen Verfassung gelungen , die ja leider an zu großen Ambitionen und ein paar Querköpfen gescheitert ist .
Auch wenn es schwierig gewesen wäre , aber ein Europa einer stufenweisen Integration als legislatives Modell mit einem entsprechendem Rahmen hätte zu dieser Zeit installiert werden können.
Der europäische Ausrutscher Ukraine hat uns an den Katzentisch zurückgebracht.
Nihi Liana
#1.7 — vor 6 MonatenSie wissen aber schon was ich meine und Sie wissen schon, dass die Ukrainer nirgends am Verhandlungstisch sitzen, oder?
Nihi Liana
#1.8 — vor 6 Monatenhttps://www.iri.org/sites/de…
https://dif.org.ua/en/catego…
2 Sekunden Google.
Wenn man Interesse hat, geht das.
MoistvonLipwik
#1.9 — vor 6 MonatenOkay. Die U.S.A. und Russland verhandeln, und die Kleinstaaten des Kontinents Europa sind außen vor.
Jetzt präzise genug formuliert?
Jetzt die Frage: was tun? Es gibt Superstaaten und Nullen, und letztere können beliebig addiert werden, ohne zum Ergebnis beizutragen. Es steht den Europäern frei, das zu ändern, indem sie die Kleinstaaten dicht machen und einen Superstaat gründen. Alles, eas es dazu braucht, ist eine Überwindung des ohnedies dämlichen Tribalismus
matius2
#1.10 — vor 6 MonatenSelbstverständlich meine ich die deutsche Medien.
Ich weiss sicher besser Bescheid , ausserdem kann ich die Auswahl an Bildern und Formulierungen einsortieren, mach ich das ganze Leben lang.
Genau das ist es was einem zweifeln lässt wie sehr "man" ein Interesse an Aufklärung und Ausgewogenheit hat.
Wer ist "man" ?
Tja , sagen Sie mir das.
Aus anderen Ländern kennt man Berlusconi oder Merdochs, und hier?
matfische
#1.11 — vor 6 MonatenMich interessiert es auch nicht.
Think Tank
#1.12 — vor 6 Monaten"Wie würden wir uns als einflusslose Spielbälle fühlen?"
Sind wir doch schon.
Ab morgen verhandeln Washington und Moskau über die zukünftige Sicherheitsarchitektur Europas, und die EU ist noch nicht mal eingeladen:
"Was Europa insbesondere besorgt stimmen sollte: Die Regierung Biden leistet diesem Epochenbruch zumindest in formaler Hinsicht auch noch Vorschub, denn die USA und Russland diskutieren auf der Genfer Hauptbühne die Konturen einer europäischen Sicherheitsordnung ohne die Beteiligung der Europäer."
Was für ein Affront.
Wer jetzt noch von transatlantischer Partnerschaft spricht, verleugnet schlicht die geopolitische Realität.
Wenn der Kuchen (USA) spricht, haben die Krümel (EU) Pause.
Egal wie diese Gespräche ausgehen werden, ein Verlierer steht jetzt schon fest.
Und man fragt sich, was eigentlich noch alles passieren muss, bis deutsche TransatlantikerInnen endlich begreifen, wie sie regelmäßig (NS2) von Washington am Nasenring durch die Manege geführt werden, ohne es zu merken.
Hat schon was von Stockholm-Syndrom.
Man stelle sich vor, Brüssel verhandelte mit Kanada und Mexiko über amerikanische Sicherheitsfragen, ohne die USA auch nur einzuladen, und zahlreiche US-amerikanische Politiker und Medien äußern sich beschwichtigend bis verständnisvoll.
Verrückt.
Wann wird dieser unselige Transatlantismus endlich als das begriffen, was er ist, nämlich eine unerwünschte ausländische Einmischung in die eigenen inneren Angelegenheiten?
Was muss noch passieren?
Herber H. Hebert
#1.13 — vor 6 Monaten"Mich interessiert es auch nicht."
Na, da sind wir schon zu Zweit.
g. muetlich
#1.14 — vor 6 MonatenIch stimmen ihnen zu.
haltmalkurz123
#1.15 — vor 6 MonatenAlso, ich wollte weiter meine Sprache Sprechen, keine faschistoiden Nationalisten in der Regierung, keine Oligarchen über der Regierung und nicht von der eigenen Armee das Haus unterm Arsch weggeschossen bekommen.
Ja, vielleicht auch noch meine kleine Rente weiterbezahlt bekommen.
Pantagruel
#1.16 — vor 6 Monaten"Haben Sie mal irgendwo gelesen was Ukrainer wirklich wollen ?"
Die Ukrainer haben mehrheitlich dafür gestimmt,
1. dass die Ukraine ein selbstständiger souveräner Staat sein soll, losgelöst von Moskau (übrigens auch die Menschen auf der Krim).
2. perspektivisch Mitglied der EU zu werden
und
3. würden laut einer Erhebung von 2017 40% der Ukrainer für einen Beitritt zur Nato votieren, 22% waren unentschieden 12% würden sich enthalten und 27% dagegen stimmen.
2021 ergaben sich folgende Zahlen: 48% würden pro Nato stimmen, 23% sich enthalten, 5% waren unentschieden und 24% würden gegen einen Natobeitritt stimmen.
(https://www.bpb.de/272724/um…)
(https://www.bpb.de/internati…"
Ich hoffe ich konnte Ihnnen helfen.
matius2
#1.17 — vor 6 MonatenEntfernt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Danke, die Redaktion/LW
MoistvonLipwik
#1.18 — vor 6 MonatenSchön. Dann müssen Sie nur noch erklären, warum es wen interessieren sollte, was Sie wollen.
Tulius R.
#1.19 — vor 6 MonatenIch auch.
Bis auf die europäische Verfassung.
haltmalkurz123
#1.20 — vor 6 MonatenDafür das nur die "Hälfte" der Ukrainer abgestimmt hat, recht mager.
matius2
#1.21 — vor 6 MonatenEntfernt. Bitte formulieren Sie Kritik sachlich und differenziert. Danke, die Redaktion/LW
Truth Seeker
#1.22 — vor 6 Monaten"Friedenspolitik ohne den US - Drang im Kreuz wäre nach den 90 gern leicht möglich gewesen"
Volle Zustimmung. Die Ukraine hätte dabei eine zentrale und ruhmreiche Rolle spielen können, als Brücke zwischen Ost und West, die sie bis zur Verfassungswidrigen Absetzung von Janukowitsch auch war.
Heute spielt Genf diese Rolle der Friedenshauptstadt, wie dieser AFP-Artikel von heute eindrucksvoll beschreibt:
"Russia, US on familiar ground in peace capital Geneva
Geneva, dubbed the capital of peace, is a favoured spot for meetings between the two great post-World War II powers and once again hosts talks between Russia and the United States on Monday. The tranquil Swiss city held the 1985 summit between US president Ronald Reagan and his Soviet counterpart Mikhail Gorbachev. Geneva also staged last June's talks between Russian President Vladimir Putin and US President Joe Biden."
Das hätte die Ukraine sein können. Es ist ein Trauerspiel. Weder Russland noch die EU oder USA sollten versuchen dass Land in ihren Einflussbereich zu ziehen, und schon gar nicht in ein Verteidigungsbündnis.
Die Ukraine ist in sich gespalten und sollte daher genau auf ihre Neutralität achten, so wie eben Genf. Sie könnte dann vom Handel zwischen Ost und West auch finanziell stark dastehen.
The Ressurected
#1.23 — vor 6 MonatenEntfernt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Redaktion/jb
don.rumata
#1.24 — vor 6 MonatenNicht bedroht werden?!
Schnurre64
#1.25 — vor 6 Monaten"..... dass die Ukrainer nirgends am Verhandlungstisch sitzen, oder?"
Nirgends (?)
Minsk2 wurde 2015 mit dem damaligen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko verhandelt und als Vertragspartner vom vormaligen Präsidenten Leonid Kutschma mit unterzeichnet. Und im sog. Normandie-Format arbeitet bis heute (!) eine Kontaktgruppe auf Regierungs- und Außenministerebene zwischen Russland, Deutschland, Frankreich und der Ukraine.
matius2
#1.26 — vor 6 MonatenEs ist eine Feststellung dass nicht alle Ukrainer in diesen Erhebungen erfasst sind, keine Unterstellung.
Wie denn auch , in der Donbas Gegend können ja keine Erhebungen stattfinden.
Oder werden die Einwohner dort schon zum russischen Staatsgebiet gezählt ?
Fritz Mundl
#1.27 — vor 6 Monaten"Man stelle sich vor, Brüssel verhandelte mit Kanada und Mexiko über amerikanische Sicherheitsfragen, ohne die USA auch nur einzuladen, und zahlreiche US-amerikanische Politiker und Medien äußern sich beschwichtigend bis verständnisvoll."
Chapeau. Sie bringen es auf den Punkt.
MoistvonLipwik
#1.28 — vor 6 MonatenAuch für Sie: es gibt einen Unterschied zwischen Superstaaten und Nullen. Die Europäer haben sich entschieden, lieber in Nullen zu leben. Das hat seinen Preis.
Zox
#1.29 — vor 6 Monaten"Wann wird dieser unselige Transatlantismus endlich als das begriffen, was er ist, nämlich eine unerwünschte ausländische Einmischung in die eigenen inneren Angelegenheiten?"
Der Transatlantismus ist von Nationalchauvinisten wie Putin unerwünscht, wen juckt das?
Wessen eigene innere Angelegenheiten sind denn die ukrainischen?
Ganz bestimmt nicht die des Kreml.
Wieso lässt Putin die Ukraine nicht *endlich* in Ruhe?
Zox
#1.30 — vor 6 MonatenDanke für die Links.
2 Sekunden gespart ;-)
Zox
#1.31 — vor 6 MonatenDanke für noch mehr Links und übersichtliche Darstellung.
Angesichts des aggressiven Nationalismus des Kreml-Regimes werden die Zahlen pro NATO weiter steigen.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Ukraine NATO-Vollmitglied wird.
Bullit
#1.32 — vor 6 MonatenZum Teil. Allerdings vertreten Viele nicht europäische Werte.m
Zox
#1.33 — vor 6 Monaten"Die Ukraine ist in sich gespalten und sollte daher genau auf ihre Neutralität achten, so wie eben Genf."
Überlassen Sie es bitte mal der Ukraine, ob sie sich EU und NATO oder dem Kreml-Herrscher zuwendet.
So gespalten ist die Ukraine auch nicht mehr:
https://interactive.spiegel.…
Wassiljewitsch Groznyj
#1.34 — vor 6 MonatenDie in der Russische Föderation lebenden Bürger sind auch Europäer. In der Ostukraine leben zum Großteil Bürger der russischen Ethnie. Schließlich ist das Russische Reich aus der Kiewer Rus hervorgegangen. Die emotionale Zugehörigkeit ist sogar in den Familien gespalten. Deswegen haben die übrigen Europäer und noch weniger die USA da etwas zu suchen, wenn sie ihre geostrategischen Interessen einbringen wollen, wie die zahlreichen Natomanöver¹) vor der Haustür der Russischen Föderation dokumentieren. Die heizen den Konflikt also klar ersichtlich aus eigensüchtigen Motiven nur an. In der Ostukraine geht es der Russischen Föderation nicht um Besetzung und Gebietsabtretung sondern Schutz der russischen Minderheit durch Autonomie. Österreich und Italien haben einen ähnlichen Konflikt um Südtirol auch selbst gelöst. Warum sollte das der Ukraine und der Russischen Föderation nicht auch gelingen. Eine brilliante Darstellung über den Konflikt ist übrigens von einem Ukrainer,Dr. Dmytro Koval²) nachzulesen. Auch wenn der Aufsatz schon etwas betagt ist, beschreibt er den Konflikt wertfrei nach den jeweiligen Interessenlagen.
¹) https://www.dw.com/de/die-na…
²) https://www.bpb.de/279918/an…
Hazard 468
#1.35 — vor 6 MonatenDiese undurchdachte Logik könne Sie auch auf jede Landtagswahl in Deutschland anwenden, um diese und den Staat damit zu diskreditieren und ihm seine Existenzberechtigung abzusprechen.
Sinnvoll macht es das ganze dennoch nicht.
Wassiljewitsch Groznyj
#1.36 — vor 6 MonatenEntfernt. Der Beitrag, auf den Sie sich beziehen, wurde bereits entfernt. Danke, die Redaktion/jb
MoistvonLipwik
#1.37 — vor 6 MonatenUnd?
Zox
#1.38 — vor 6 Monaten"Es steht den Europäern frei, das zu ändern, indem sie die Kleinstaaten dicht machen und einen Superstaat gründen. Alles, was es dazu braucht, ist eine Überwindung des ohnedies dämlichen Tribalismus"
Perspektivisch wird es irgendwann die USE geben
https://de.wikipedia.org/wik…
Aber unabhängig davon sollte man sich um eine wirkliche GASP bemühen.
https://de.wikipedia.org/wik…
Sabotnik
#1.39 — vor 6 MonatenEntfernt. Bitte formulieren Sie Kritik sachlich und differenziert. Danke, die Redaktion/at
medien2011
#1.40 — vor 6 MonatenAufs falsche Pferd gesetzt. Wann wird Man das endlich mal öffentlich zugeben. Millionen haben es erkannt. Die Mittäter schweigen. FWSCH.
Jakobäa
#1.41 — vor 6 Monaten"Ick kann janich so viel fressen, wie ick kotzen möchte!" - in
Katharina Laessig: Mit den Augen der Freundin. Zum 80. Geburtstag von Käthe Kollwitz. Aufbau Verlag Band 3, 1947:
https://de.wikiquote.org/wik…
toncender
#1.42 — vor 6 MonatenSagte Max Liebermann zu seiner Freundin Käthe 1933 nach der Ernennung des Gröfaz zum Reichskanzler.
10 Cent
#1.43 — vor 6 MonatenDie Ohnmacht der Europäer ist selbstverschuldet.
Es war vom Anfang an klar, dass der Einfluss Europas in dem Grade abnimmt, wie die Konfrontation mit Russland existentiell wird.
Man fragt sich wirklich, was wir für Strategen haben, die in Verkennung der Dynamiken, regelmäßig den Konflikt weiter angeheizt haben.
Unsere Zeitungen sind als Organe der strategischen Kommunikation ja eng verbandelt mit den Sicherheitskreisen. Dass ist in jedem Lande so. Man kann also nicht sagen, dass unsere Leit-Journalisten sich mit Sicherheitspolitik nicht auskennen.
Trotzdem waren sie immer vorne mit dabei, den anfänglich überschaubaren Konflikt immer weiter anzupushen und auf immer mehr Bereiche auszudehnen.
Die Wortschöpfung Putinversteher wurde ja vor 7 Jahren eingeführt, um die deeskalierenden Diskursteilnehmer in die Defensive zu drängen. Stattdessen immerzu Aufrufe nach Härte und Positionen der Stärke.
Es konnte so gar nicht anders kommen, als dass mit der Intensivierung der Konfrontation der Einfluss der USA auf Kosten Deutschlands und der EU stieg.
Ja, in einer Welt, in der die zivilen Sektoren dominieren, ist Russland der Junior, der sich zur EU nach oben strecken muss.
Für die EU wäre es daher klug gewesen, die Sphäre der blanken unverhüllten Machtpolitik zu meiden.
Das Normandie-Format war die Chance für Deutschland und Frankreich, die Konfrontation einzudämmen. Aber man könnte sich von Anfang an nicht gegen die Falken in Kiew und Washington durchsetzen.
10 Cent
#1.44 — vor 6 MonatenVor dem Maidan-Umsturz waren 80% der Ukrainer für einen neutralen Status. Gute Beziehungen nach Ost und West.
Die EU bestand aber darauf, in die Assoziierungsverhandlungen eine militärische Komponente einzubauen.
Dann unternahm die EU nichts, die Kaperung der Maidan-Demonstrationen durch westukrainische Nazi-Verbände zu verhindern. Eben verhandelte man noch die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit, Stunden später akzeptierte man die Machtübernahme der Radikalen, die sofort nach Nato-Mitgliedschaft krakeelten, und die Russophilen im Osten angriffen, die sich dem Verfassungsbruch nicht fügen wollten.
Kurz und Gut:
Die ganze Angelegenheit war auf Eskalation angelegt. Konfrontation mit Ansage.
Und damit war klar, dass die Sache militärisch würde werden, und dass damit der Einfluss der EU im eigenen Haus würde abnehmen müssen.
Zu Gute halten kann man unseren Strategen:
Sie unterschätzten einfach die Resilienz und Macht der Russen. Es hätte ja klappen können, Moskau nieder zu ringen, den geopolitischen Subjektstatus zu knacken.
Problematisch ist, dass unsere Sicherheitskeise Russland noch immer unterschätzen.
Burattino
#1.45 — vor 6 MonatenDie größte Stadt Europas ist Moskau.
Mumblik
#1.46 — vor 6 Monaten"Und dann gehört das Kernland der alten UDSSR einwandfrei zu Europa."
Soso. Richtig ist, dass es hier nicht um die vor die seit 30 Jahren nicht mehr existierende UdSSR geht.
Sondern um Russland, das im Widerspruch zu den hier regelmäßig angebrachten Propagandamärchen mehr asiatisch als europäisch ist:
"Von Westen nach Osten erstreckt sich Russland auf einer Gesamtlänge von 9000 Kilometern, von 19° östlicher bis 169° westlicher Länge über zwei Kontinente. Auf Europa entfallen 23 Prozent der Landfläche, auf Asien 77 Prozent."
https://de.wikipedia.org/wik…
marcoti3
#1.47 — vor 6 MonatenTja - die Neutralität scheint heute ein Auslaufmodell zu sein - man MUSS unbedingt einem Block angehören...
Dabei war ja gerade die Schweiz - und Genf ist ein Teil davon - in früheren Jahrhunderten das klassische Beispiel, allein schon mit einer minimalen bewaffneten Neutralität eine Pufferzone zwischen gleich mehreren ehemaligen Erzfeinden eine Pufferzone zu bilden, ohne darunter zu leiden.... im Gegenteil - sie wurde nicht in die beiden Weltkriege oder den deutsch- französischen Krieg von 1970 mit einbezogen....
haltmalkurz123
#1.48 — vor 6 MonatenDas sind halt noch kleine Schwächen unserer Art von Demokratie.
Eventuell hilft mehr direkte Demokratie.
Aber wie weit kann und will man da gehen?
marcoti3
#1.49 — vor 6 Monaten... natürlich von 1870 mit einbezogen.... ;-)
10 Cent
#1.50 — vor 6 MonatenMan wird dass jetzt nicht gerne hören, aber eine wehrhafte EU, kann es nur geben, wenn man die Kampagnen zur Delegitimierung maskuliner Geschlechtscharaktere zurück fährt.
Ein progressiv-kosmopolitischer Stückviertelbewohner verteidigt nicht Territorium, sondern bucht ein Flugticket.
Oder anders:
Toxische Maskulinität ist die Folge von vorbereitender Wehrerziehung.
Pantagruel
#1.51 — vor 6 Monaten"Dafür das nur die "Hälfte" der Ukrainer abgestimmt hat, recht mager."
Die Ukraine hat nur 4.800 Einwohner?
Eine der Umfragen basiert auf der Befragung von 2.400 repräsentativ ausgewählten Bürgern.
Ich weiß nicht woher Sie Ihre Zahlen haben, Sie können sie ja gerne verlinken.
Woher also nehmen Sie ihren 50%?
Und wenn die Beteiligung bei den Wahlen nur um die 50% gewesen sein sollte, so delegitimiert das nicht das Ergebnis. Diejenigen Wähler, die keinesfalls in die EU oder Nato wollten haben wohl eher motiviert ihre Stimme abgegeben als die, denen es egal war oder die unschlüssig waren. Letztere Wählergruppe kann man nicht einfach einer der Seiten zuschlagen!
druh
#1.52 — vor 6 MonatenHabe Sie schon mal eine Karte konsumiert, wie groß bzw. klein die von Russen kontrollierte Ecke ist? Das macht vielleicht 5 % de Fläsche und wahrscheinlich auch de Bevölkerung aus. Wenn diese dort bei der Umfrage nicht berücksichtigt werden konnte, verändert das das Ergebnis vielleicht geringfügig, aber nicht in der klaren Tendenz.
Pantagruel
#1.53 — vor 6 Monaten"Vor dem Maidan-Umsturz waren 80% der Ukrainer für einen neutralen Status. Gute Beziehungen nach Ost und West."
'Neutraler Status' und 'Gute Beziehungen nach Ost und West' sind zwei Paar Stiefel! Man kann sich durchaus und grundsätzlich fest auf einer Seite verorten und trotzdem gute Beziehungen nach allen Seiten pflegen - das schließt sich nicht aus. Das hängt halt nur von BEIDEN Seiten ab.
Pantagruel
#1.54 — vor 6 Monaten"Wie denn auch , in der Donbas Gegend können ja keine Erhebungen stattfinden. Oder werden die Einwohner dort schon zum russischen Staatsgebiet gezählt ?"
Das werden sie icht, aber die kremltreuen Separatisten lassen in dieser Unrechtsregion keine freien Erhebungen zu!
Pantagruel
#1.55 — vor 6 Monaten"Die größte Stadt Europas ist Moskau."
Und was soll das beweisen?
Etwa dass ganz Russland auf dem europäischen Teil des eurasischen Kontinents liegt?
Setzen, Ungenügend!
Mumblik
#1.56 — vor 6 Monaten"Wieso lässt Putin die Ukraine nicht *endlich* in Ruhe?"
Ohne die von ihm inszenierten internationalen Konflikte würde zuviel Aufmerksamkeit für seine katastrophale Wirtschafts- und Innenpolitik übrigbleiben. Dann wäre er vermutlich schon nicht mehr Präsident.
Rasputiza
#1.57 — vor 6 MonatenDie Ukrainer wollen doch erst noch " Europäer " werden. Eigentlich sind sie doch
auch Russen, sogenannte Kleinrussen. Von den Russen, den Großrussen, wollen
sie sich lösen. Aber auf dem Weg nach Europa auf halben Wege stecken geblieben.
Rasputiza
#1.58 — vor 6 MonatenDie Russen aber auch.
amygdalamesopotamia
#1.59 — vor 6 Monaten"Was für ein Affront.
Wer jetzt noch von transatlantischer Partnerschaft spricht"
Sorry, aber das ist doch Unsinn.
Sie wissen schlichtweg nicht, welche Bedingungen die russische Seite an "Gespräche" gestellt hat. Oder haben Sie Einblick in die Interna, die dort abgesprochen wurden?
Eine dieser Bedingungen könnte gewesen sein: Die Russische Regierung will nur mit den USA reden und nur mit diesen.
So wie die Russische Regierung auch die Gespräche mit der Ukraine blockiert.
https://www.srf.ch/news/inte…
Das wäre auf jeden Fall eine smarte Verhandlungsstrategie, weil man es nicht gleich mit allen aufnehmen muss. Man teilt die Verbündeten. Zum Beispiel indem man herum erzählt, dass es wohl nicht mehr so läuft im Bündnis ("dieser unselige Transatlantismus"). So treibt man einen Keil zwischen die Partner, so weit wie diese Position in der Öffentlichkeit Anklang findet, um so die Position insgesamt zu Schwächen und einen möglichst nachhaltigen Dissens zu erzeugen.
"Was muss noch passieren?"
Was ist denn passiert? Bisher habe ich nichts faktisch Konkretes gesehen, ausser die USA verhandeln mit der Russischen Föderation über eine europäische Sicherheitsarchitektur. Warum nur diese Beiden? Nichts sicheres, weiß man nicht.
Burattino
#1.60 — vor 6 MonatenHaben Sie Probleme mit Fakten?
Dann gerne noch ein paar mehr:
Moskau ist mit mehr als 12 Mio Einwohnern die größte Stadt Europas, St. Petersburg die viertgrößte.
Russland ist mit ca. 3,9 Mio Quadratkilometer (in Europa) mit weitem Abstand der nach Fläche größte Staat Europas und mit ca 100 Mio Einwohnern in Europa auch der bevölkerungsreichste Staat des Kontinents.
Daifuku
#1.61 — vor 6 MonatenHaben das die Europäer entschieden oder wurde das denen "entschieden"? Aber ja, zu so einer devoten Haltung gehören immer 2, der eine der macht und der andere, der mit sich machen lässt.
Friedrich von Muenchhausen
#1.62 — vor 6 MonatenVon Westen nach Osten erstreckt sich Russland auf einer Gesamtlänge von 9000 Kilometern, von 19° östlicher bis 169° westlicher Länge über zwei Kontinente. Auf Europa entfallen 23 Prozent der Landfläche, auf Asien 77 Prozent.
https://de.wikipedia.org/wik…
So what? Über 65% der Russen leben in Europa. Das sind weitaus mehr als Deutschland Einwohner hat! Wer behauptet, dass Russland ein überwiegend asiatisches Land wäre, weil der großere Teil der Fläche (meist fast unbewohnt) in Asien liegt, argument m.E. unseriös oder verfolgt ein bestimmtes Ziel damit.
Friedrich von Muenchhausen
#1.63 — vor 6 MonatenSo wie die Russische Regierung auch die Gespräche mit der Ukraine blockiert.
Bitte belegen Sie Ihre Behauptung aus einer seriösen Quelle!
korzhik
#1.64 — vor 6 MonatenIch hab´ganz Russland bereist und keine Zeichen der wirtschaftlichen oder innenpolitischen Katastrophe gesehen, eher ganz umgekehrt. Könnten Sie mich eines Besseren belehren?
Friedrich von Muenchhausen
#1.65 — vor 6 MonatenIn Ihrer Quelle steht:
"Das russische Präsidialamt erklärte, Putin sei nicht gegen die Idee. Aber Gespräche um der Gespräche willen seien sinnlos. Die russische Führung wolle lieber eine ordentliche Tagesordnung für ein Gespräch ausarbeiten."
In einer serösen Quelle würde stehen, welche sehr konkreten Bedingungen Russland damals an ein Gespräch geknüpft hat. Da ging es nämlich, darum, konkrete Schritte bei der Umsetzung von Minsk II auf die Tagesordnung zu setzen. Bei Minsk II blockiert die Ukraine bekanntlich die Umsetzung.
Friedrich von Muenchhausen
#1.66 — vor 6 MonatenOhne die von ihm inszenierten internationalen Konflikte würde zuviel Aufmerksamkeit für seine katastrophale Wirtschafts- und Innenpolitik übrigbleiben.
Da ist wohl eher Ihr Wunsch Vater des Gedanken. Die Realität sieht anders aus. Russlands Wirtschaft ist zwar immer noch viel zu rohstofflastig und nicht gerade mittelstandsfreundlich, was der freie Unternehmertum angeht. Aber die Preise für diese Rohstoffe sorgen gerade für hohe Einnahmen.
Und auch sonst steht Russland wirtschaftlich auf solidem Fundament.
Friedrich von Muenchhausen
#1.67 — vor 6 MonatenEntfernt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Danke, die Redaktion/ct
amygdalamesopotamia
#1.68 — vor 6 MonatenDa steht aber auch:
"Die ukrainische Regierung teilte mit, sie habe bereits versucht, ein persönliches Gespräch zwischen Selenski und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu arrangieren. Die Bitte darum sei aber ignoriert worden."
Minsk II ist gescheitert. Der Grund?
"Bereits kurz nach der Unterzeichnung der Vereinbarung traten russlandtreue Kämpfer zum Sturm auf Debalzewe an, eroberten den Ort drei Tage nach der offiziell verkündeten Waffenruhe, womit das Abkommen bereits gebrochen war."
"Der Historiker Juri Felschtinski analysierte: „Die Minsker Verträge sind für Putin eine militärische List zur Umgruppierung der Streitkräfte [...] Sämtliche Verpflichtungen übernehmen die „Separatisten“ oder Kiew, und sogar Europa – aber nicht Russland."
Also: Warum blockiert Russland die Gespräche mit der Ukraine?
haltmalkurz123
#1.69 — vor 6 MonatenEntfernt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Redaktion/ct
haltmalkurz123
#1.70 — vor 6 MonatenWollen wir al 2400 Krimbewohner fragen?
So ein Blödsinn!
matius2
#1.71 — vor 6 Monaten"Toxische Maskulinität ist die Folge von vorbereitender Wehrerziehung."
Mag sein,
die anderen Einwürfe wie:
"Ein progressiv-kosmopolitischer Stückviertelbewohner verteidigt nicht Territorium, sondern bucht ein Flugticket."
wirft Ihre Glaubwürdigkeit weit zurück.
Oder anders:
Das geht nicht zusammen.
10 Cent
#1.72 — vor 6 MonatenBitte spezifizieren. Danke.
Truth Seeker
#1.73 — vor 6 Monaten"Wer hat sich denn zuerst in innere Angelegenheiten der Ukraine eingemischt, als überlegt wurde, wer "the guy" ist, der die Regierung dort anführen soll? Kleiner Tipp, die gleiche Frau wurde mit "F... the EU" gerühmt.
Die USA und EU haben sich so tief in die Angelegenheiten der Ukraine eingemischt, dass die sich lächerlich machen, Russland so etwas vorzuwerfen. Russland unterstützt ein paar Russen und russischstämmige Leute im Osten, während die USA in der Hauptstadt eine ihnen zugeneigte Regierung installiert haben - eine viel tiefere politische Einmischung.
DerKrieger
#1.74 — vor 6 MonatenIch weiß nicht, wie ich mich fühlen würde, wenn ich gerne ein Aufmarschgebiet gegen meinen unmittelbaren Nachbar wäre. Bescheuert vielleicht?
2209Glucke
#1.75 — vor 6 MonatenDie Ukraine ist Zweigeteilt. Das Erkennt man daran, wie die letzte Gesamtwahl der Ukraine statt gefunden hat. Der blaue Kartentel ist eben Pro-Russisch und die absoluten Zahlen waren damals 2010 auch pro Russland.
https://de.wikipedia.org/wik…
Wassiljewitsch Groznyj
#1.76 — vor 6 MonatenGenauer: Die Russische Föderation ist ein Bundesstaat in Osteuropa sowie in Nordasien. (Zentral-)Russland ist ethnographisch, historisch und kulturell Teil Europas. In Asien liegen der Ostteil des Uralgebietes, Sibirien und der Ferne Osten:
https://de.wikipedia.org/wik…
Pantagruel
#1.77 — vor 6 Monaten"Haben Sie Probleme mit Fakten?"
Ich nicht, Sie aber offensichtlich.
Ich bestreite Ihre Zahlenangaben ja gar nicht, aber Russland gehört nun einmal nicht komplett zu Europa, da sein Staatsgebiet auf 2 Kontinenten liegt, und das ist ein Fakt, nichts als Geographie.
Das europäische Russland ist kein Staat, sondern Teil eines Staates, Teil des Staates Russland!
Pantagruel
#1.78 — vor 6 Monaten"Schließlich ist das Russische Reich aus der Kiewer Rus hervorgegangen."
Richtig. Und was wollen Sie uns damit sagen?
Etwa dass Russland ein Recht hat die Ukraine zu vereinnahmen?
Platt gesagt war Kiew das Original und Moskau ist die Kopie.
War in Westeuropa nicht wesentlich anders. Hier war das Imperium Romanum das Original, an dem die Karolinger und deren Nachfolger sich orientierten, von dem sie viel übernommen haben.
Leitet Rom/Italien irgendeinen Anspruch aus dieser Geschichte ab?
Und viele Staaten im heutigen Westeuropa sind aus dem Karolingerreich unter Karl dem Großen hervorgegangen - bedeutet das jetzt in Ihrer Logik, dass einer der zentralen Nachfolgestaaten - Frankreich und Deutschland - ein Recht darauf hat den anderen zu vereinnahmen, unter seine Kontrolle zu bringen, in seiner Freiheit und Selbstbestimmung zu beschneiden?
Die Geschichte geht weiter und lässt sich nicht zurückdrehen.
"In der Ostukraine geht es der Russischen Föderation nicht um Besetzung und Gebietsabtretung sondern Schutz der russischen Minderheit durch Autonomie."
Mit exakt dieser Begründung ist Hitler in der Tschechoslowakei einmarchiert.
"Österreich und Italien haben einen ähnlichen Konflikt um Südtirol auch selbst gelöst."
Der Südtirol-Konflikt war absolut nicht ähnlich gelagert - das am Rande.
Und der Konfikt wurde nicht nicht unter gegenseitiger Bedrohung und mit Waffengewalt sondern am Verhandlungstisch und letztlich in gegenseitigem Einvernehmen entschärft und gelöst.
Burattino
#1.79 — vor 6 MonatenWelche meiner Fakten sind falsch, Oberleerer?
Peter Zar
#1.80 — vor 6 MonatenWer weiß wo der Ural ist und von wo aus das alte Zarenreich sich ausdehnte ist klar im Vorteil.
Und es gibt einen kleinen Unterschied. Wenn man die Ureinwohner leben läßt , ist die USA auch ein bisschen mehr indianisch und wenn man die übriggebliebenen afrikanischen Importe mitzählt mehr afrikanisch als westeuropäisch.
Anders in der alten UDSSR . Da gab es eine Menge Minderheiten , die alle ihre Anerkennung gefunden haben, wenn sie sich nicht gerade wie zuletzt die muslimischen Minderheiten in Tschetschenien bis zu den terroristischen Ausflügen gegen den Zentralstaat gewandt haben ( wenn denn diese Bezeichnung überhaupt korrekt ist ).
Versuchen sie das gleiche an Betrachtung mal mit Kanada und vielleicht einmal mit Brasilien.
Da kommen Sie aus dem Staunen nicht heraus!
Peter Zar
#1.81 — vor 6 MonatenFragen sie mal nach den normannischen Ursprüngen in Nischni Nowgorod.
Interessant, sich da mal umzutun.
Und die Umsiedlungsgeschichte des Herrn Mussolini ist ja auch schon mal einer Würdigung wert.
Ähnlich wie die Stalinaktion bei den baltischen Staaten, deren europäische Wurzeln ja eine Hanse - Besetzung waren.
Und jetzt :
Geographie oder ethnische Wurzeln und ein klein bisschen Rassenlehre .
Wo kommen wir da hin .
Vielleicht mal die Grundlagen klären.
So mit Rückblick auf die Grundlinien des Völkerrechts im Westfälischen Frieden , vor den Kolonialismus und den Imperialismus - sowohl amerikanischer als auch sowjetischer Prägung ?
Pantagruel
#1.82 — vor 6 Monaten"Die Ukraine ist Zweigeteilt. Das Erkennt man daran, wie die letzte Gesamtwahl der Ukraine statt gefunden hat. Der blaue Kartentel ist eben Pro-Russisch ..."
In den von Ihnen verlinkten Wikipedia-Artikel geht es um die Präsidentschaftswahlen 2010 in der Ukraine. Und wenn sich die Wähler - vor allem in der Stichwahl - in zwei großen Blöcken jeweils hinter ihren Kandidaten versammeln, dann ist das nicht notwendigerweise ein Spaltung des Landes sondern Demokratie.
Und es ist völlig unzulässig die Stimme für Wiktor Janukowytsch als ein Votum pro Russland zu zählen - das war nicht die Frage bei der Wahl. Und Janukowytsch trat im Wahlkampf auch noch offen für einen Beitritt der Ukraine zur EU ein - gar kein prorussisches Bekenntnis.
Die 'absoluten Zahlen 2010 pro Russland' können Sie sicherlich belegen!?
Peter Zar
#1.83 — vor 5 MonatenAch so - bei der Wahl werden Fragen gestellt ?
Die Ukraine und Janukowytsch suchten neue Geldgeber - Unterstützer für ein "vermeintliche" Nation, die aber im östlichen Teil auf engste Art und Weise
ethnisch, oft familiär und ganz besonders wirtschaftlich mit Russland verbunden war.
Die besondere Liebe der Ukrainer , die schon einen früheren Bezug zum "Westen" und da zu ihren polnischen Nachbarn hatten (diese Beziehung dürfen sie in den stolzen Verkündigungen der polnischen Regierung über die Flüchtlinge mit der polnischen Arbeitserlaubnis nachvollziehen) , kann man auch an den Treffen von Herrn Banderas nachvollziehen, die er im Führerhauptquartier in der Nähe von Kiew hatte.
Da ging es nach der Ermordung der Helfer des Aufbaus dieses Quartiers (die offensichtlich den Bündnissuchenden Banderas nicht störten) um die "Säuberung" der damals von Russen dominierten Gebiete im Mündungsgebiet des Djnepr.
Die absolute Zuneigung vieler Ukrainer gegen die andere Volksgruppe konnte man nach dem Putsch sehr deutlich an der Tilgung von Russisch als Amtssprache , den Umgang mit den russischen Delegierten und an den Ausflügen der Privatarmeeen der Oligarchen in russisch dominierte Bereiche sehen.
Sollten Sie nach den Ergebnissen der Wahlen nach dieser Zeit fragen , sollten Sie sich mal bezüglich der Argumente schlau machen. Da gibt es einiges zu lernen. Das hätte man vermeiden können, wäre man der Steinmeier - Linie gefolgt.
Wo sind jetzt viele Russen ?
Pantagruel
#1.84 — vor 5 Monaten"Ach so - bei der Wahl werden Fragen gestellt ?"
Aber sicher!
Wen wollt ihr als Präsident?
Wen wollt ihr als Abgeordneten?
Wen wollt ihr als Bürgermeister?
"... ein "vermeintliche" Nation, die aber im östlichen Teil auf engste Art und Weise ethnisch, oft familiär und ganz besonders wirtschaftlich mit Russland verbunden war."
Familiäre und wirtschaftliche Verbundenheit mit Menschen in einem andern Staat ist kein Hindernis sich mit dem eigenen Staat eng verbunden zu fühlen, bzw. auf dessen Eigen- und Selbstständigkeit zu bestehen. Der Begriff 'Nation' ist ein ideologischer und zutiefst fiktiver Begriff.
"Die absolute Zuneigung vieler Ukrainer gegen die andere Volksgruppe konnte man nach dem Putsch sehr deutlich an der Tilgung von Russisch als Amtssprache , den Umgang mit den russischen Delegierten und an den Ausflügen der Privatarmeeen der Oligarchen in russisch dominierte Bereiche sehen."
Es gab keinen Putsch!
Und die absolute Zuneigung (was bitte soll Zuneigung gegen jemanden sein? - irrationaler und semantischer Blödsinn!) der Russen für die Ukrainer konnte man an der abfälligen Kreml-Rhetorik, und der Gewaltanwendung des russischen Militärs und seiner Agenten, den sog. Separatisten und deren Terrorregime in den besetzten Gebieten deutlich erkennen.
Ukrainische Privatarmeen sind nach Russland eingedrungen?
Das wäre mir neu.
Oder was verstehen Sie unter 'russisch dominierten' Bereichen?
"Wo sind jetzt viele Russen ?"
In Russland?
So wie Ukrainer in der Ukraine.
Peter Zar
#1.85 — vor 5 MonatenVerdrehung hilft nicht und niemanden. Nur um Recht zu haben oder zu behalten.
Bei aller Abneigung gegen das Verschieben von Grenzen, sollte man als aufgeklärter Mensch in der Lage sein , die Abläufe in einem Land klar und neutral zu beurteilen.
Haben Sie die Zahlen der in der Ostukraine verbleiben Russischstämigen Bevölkerung aus der Statistik.
Und sind Sie ähnlich wie die Regierung in Kiew informiert ?
Peter Zar
#1.86 — vor 5 MonatenVielleicht mit ein wenig mehr Zeit !
Schön , daß sie versuchen den Begriff Nation zu erklären.
Wenn man auf das Verständnis der Nation vieler Ukrainer und insbesondere der Vertreter Bezug nimmt, gibt es da vielerlei Ausdeutungen, die oft Gefahr laufen , wo sie mit ihren Kennzeichnungen Recht behalten.
Aber hier ist diese Begriffsanwendung oft ausgrenzend.
Und wenn Sie die Ausgrenzung und Behandlung von Abgeordneten im Zuge einer Regierungsbildung und einer Wahl des nächsten Oligarchen, dessen Russlandbezug im wesentlichen im Ukrainisch - russischen Waffenhandel lag , nicht als Putsch bezeichnen wollen. Bleiben Sie ruhig dabei , dadurch werden die Fakten nicht verändert . Die sonstigen Ereignisse - auch die Aktionen der einschlägig bekannten und durch die Berichterstattung belegten " Privatarmeen und deren Vorgehen in die Bereiche , die überwiegend unter dem Protest von der russischsprachigen Bevölkerung und dem Widerstand der dortigen Gewerkschaften auf dem Staatsgebiet der Ukraine angegriffen und verfolgt wurden, als seien sie Feinde - das braucht man nicht auszuklammern , indem man Aussagen bewußt falsch interpretiert.
Wenn da das Wort Zuneigung zu Ihrem Aufhänger wird, dann liegt das sicherlich am Mangel eines Verständnisses für Ironie und / oder Sarkasmus .
Aber das Minsk Abkommen und den Steinmeier Entwurf einer Neuaufstellung der Ukraine kenn Sie offensichtlich noch nicht und wahrscheinlich sind sie nicht bereit sich damit zu befassen !
Demokrat -Lupentein
#2 — vor 6 MonatenBiden wird sich vor Putin lächerlich machen. Was glaubt er eigentlich was er bei einen Kriegsgeilen und Machthungrigen Diktator Agressor Putin erreichen wird. . ?? Er könnte nur auftrumpfen in dem er Russland droht die Ukraine mit allen nötigen Abwehrwaffen zur Selbsthilfe zu versorgen. so das das Eigenrisiko für den Agressor Putin sehr hoch sein wird und er den Hinterblieben seiner Soldaten erklären muß für was sie in der Ukraine Ihr Leben lassen mußten. Fürs Müttzerchen Russland kaum . Denn Die Ukraine hat und kann das große Russland kaum milit. angreifen bzw.irgendwie gefährlich werden .Dazu ist es zu schwach. Es kann sich aber so wehren wie es einst N.Vietnam gegen die USA erfolgreich zur Wehr setzen.!!!
Münchner4.0
#2.1 — vor 6 Monaten"Er könnte nur auftrumpfen in dem er Russland droht die Ukraine mit allen nötigen Abwehrwaffen zur Selbsthilfe zu versorgen."
Genau das wird bereits im US-Senat besprochen... mit dem Ziel, einen Angriff für Russland so blutig und verlustreich wie möglich zu gestalten.
fiete-hansen
#3 — vor 6 MonatenZur Zeit gibt es keine laut vernehmbare Stimme im AA, die sich traut oder den Willen hätte, den USA zu widersprechen. Das ist die aktuelle gewählte Politik.
Münchner4.0
#3.1 — vor 6 MonatenGegen was sollte das AA denn widersprechen?
nimue14
#4 — vor 6 MonatenSo lange es nationalistische Bestrebungen in Europa gibt, haben wir, als auch nur halbwegs interessanter Gesprächsteilnehmer, bestenfalls wirtschaftlichen Einfluss.
fiete-hansen
#4.1 — vor 6 MonatenNationale Interessen müssen nicht zwangsläufig Bündnissen (s. NATO) widersprechen.