Russlands Präsident Wladimir Putin hat in einem Telefonat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel schwere Vorwürfe gegen die Ukraine erhoben: Das Nachbarland sei für "provokative Handlungen" in der Ostukraine verantwortlich, die "gezielt die Situation an der Front verschärfen", ließ der Kreml im Anschluss mitteilen. In den vergangenen Tagen hatte es wiederholt Berichte über russische Truppenbewegungen an der Grenze zur Ukraine sowie Kämpfe an der Demarkationslinie zu den von Russland unterstützten selbsternannten Separatisten gegeben. Merkel habe den "Abbau dieser Truppenverstärkungen" eingefordert, "um so eine Deeskalation der Lage zu erreichen", hieß es von deutscher Seite.
Weitere Details nannte die Bundesregierung nicht. Nur so viel: "Ferner wurden einige weitere außenpolitische Themen erörtert, insbesondere Syrien, Libyen und Bosnien-Herzegowina. Auch der Fall Nawalny wurde angesprochen." Jüngsten Berichten zufolge hat sich der Gesundheitszustand des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny in einem russischen Straflager zuletzt stark verschlechtert.
Nach russischer Darstellung hätten sich beide "besorgt über die Eskalation der Spannungen im Südosten der Ukraine" geäußert. Merkel und Putin riefen dem Kreml zufolge zur "Zurückhaltung und Aktivierung des Verhandlungsprozesses" auf, damit der 2015 vereinbarte Friedensplan "als unbestrittene Grundlage" für ein Ende des Konflikts vollständig umgesetzt werde.
Die Regierung in Kiew müsse die zuvor getroffenen Vereinbarungen "strikt einhalten", so der Kreml. Dazu gehören ein direkter Dialog mit den selbsternannten Separatisten in den Gebieten Luhansk und Donezk und ein Autonomiestatus für die Region. Beides wird jedoch von der ukrainischen Seite abgelehnt.
Die Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland unter deutsch-französischer Beteiligung sind derzeit festgefahren. Das letzte Gipfeltreffen im sogenannten Normandie-Format fand im Dezember 2019 statt, seitdem hat es keine konkreten politischen Fortschritte gegeben.
Kommentare
Mr. Brian
#1 — 8. April 2021, 15:40 Uhr"Die Regierung in Kiew müsse die zuvor getroffenen Vereinbarungen "strikt einhalten", so der Kreml. Dazu gehören ein direkter Dialog mit den selbsternannten Separatisten in den Gebieten Luhansk und Donezk und ein Autonomiestatus für die Region. Beides wird jedoch von der ukrainischen Seite abgelehnt."
mehr gibts dazu wohl nicht zu sagen....
-..-
#1.1 — 8. April 2021, 15:58 Uhr@Mr. Brian
<< mehr gibts dazu wohl nicht zu sagen.... >
Natürlich gibt es Ihrerseits nicht viel mehr dazu zu sagen. Es kommt schließlich von Putin.
Sie könnten jedoch - wenn überhaupt gewillt - erklären, wie die Lüge des Kreml bei Ihnen angekommen ist. Sie erinnern sich:
- 27. Febr. 2014, als die grünen Männchen auf der Krim landeten. Ohne Rang- und Hoheitszeichen auf den Uniformen. Zum damaligen Zeitpunkt stritt der Kreml ab, dass es sich um einen konzentierte russische Aktion handelte.
- Ende 2014 gab Putin schließlich zu, dass russische Soldaten an der Besetzung der Krim im Februar 2014 und damit auch an der Vorbereitung des Referendums beteiligt waren.
Was für ein erbärmliches russisches Lügentheater.
Miri Sübel
#2 — 8. April 2021, 15:44 UhrRussland soll sich zuerst aus dem Ukrainischen Staatsgebiet vollständig zurückziehen - incl. der Krim, abgesehen von den militärischen Anlagen, für die ein Pachtvertrag besteht.
RedDuke
#2.1 — 8. April 2021, 15:52 UhrWarum muss Russland sich aus der Krim zurückziehen, damit Ukrainer mit Ukrainern reden ?
Steve Smith
#3 — 8. April 2021, 15:45 Uhr"insbesondere Syrien, Libyen und Bosnien-Herzegowina"
Bosnien-Herzegowina?!? @zeit
oder eher Bergkarabach...
Miri Sübel
#3.1 — 8. April 2021, 15:52 UhrSie sehen die Anführungszeichen. Das ist ein wörtliches Zitat.
auchkreativ
#4 — 8. April 2021, 15:47 UhrWeiter so Putin. Du schaffst es einen gerechten Krieg gegen die Faschisten in der Ukraine beginnen zu können, ohne dass Dich die Russländer dafür verantwortlich machen werden. Neurussland wird (neu) geschaffen werden. Katharina die Große hat den muslimischen Horden die Krim nicht umsonst entrissen. Es wird ein großer Sieg für Russland …
… und eine grandiose Niederlage für die Idee eines friedlichen 21. Jahrhunderts. Aber hey, was muss man nicht alles opfern, wenn man mit seiner korrupten Clique weiterhin ein Land wie russland ausplündern will.
Miri Sübel
#4.1 — 8. April 2021, 15:54 UhrWas erwarten wir von einem ehemaligen KGB Agenten aus dem kalten Krieg, der Sympathien mit Stalin hat:
>>Um das Image des Landes im Ausland zu verbessern, greift der russische Propagandasender Russia Today (RT) auf Josef Stalin zurück. Ganzseitige Anzeigen ("Stolz, anders zu sein") in englischsprachigen Zeitungen zeigen den sowjetischen Diktator in Generalsuniform mit einer Feder in der Hand. »Stalin schrieb romantische Gedichte. Wussten Sie das?«, fragt der Sender - ganz so, als würde die Deutsche Welle mit Adolf Hitler für sich werben und schreiben: »Wussten Sie, dass Hitler auch Bilder gemalt hat?« << -> Quelle: Spiegel.de