Mehr als zwei Drittel aller Bundesbürgerinnen und Bundesbürger haben für mögliche Notfälle weder Vorräte angelegt, noch andere Vorbereitungen getroffen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor. Dabei gab fast die Hälfte, 47 Prozent, der mehr als 2.000 Befragten an, dass sie bisher keine speziellen Vorkehrungen getroffen haben, sich aber dennoch für Notfälle gewappnet fühlen. Weitere 22 Prozent der befragten Erwachsenen antworteten, dass sie bisher keine speziellen Vorkehrungen getroffen haben und sich auch nicht gewappnet fühlen.
Lediglich rund 16 Prozent der Befragten gaben an, dass sie zu Hause etwa Vorräte an Lebensmitteln und Medikamenten angelegt oder sich um Geräte zum Erzeugen oder Speichern von Strom gekümmert haben. Acht Prozent der Teilnehmer der Umfrage gaben an, zwar spezielle persönliche Vorkehrungen für Notfälle getroffen zu haben, sich aber dennoch nicht ausreichend vorbereitet zu fühlen. Sechs Prozent der Befragten machten keine Angaben oder hatten keine Meinung zu dem Thema.
Hintergrund der Umfrage sind entsprechende Bitten von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), sich für mögliche Notfälle vorzubereiten. Etwa in Bezug auf mögliche Cyberattacken hatte Faeser kürzlich in einem Interview mit dem Handelsblatt gesagt: "Wenn tatsächlich mal länger der Strom ausfällt oder das tägliche Leben auf andere Art und Weise eingeschränkt wird, dann ist es auf jeden Fall sinnvoll, einen Notvorrat zu Hause zu haben." Sie verwies auf eine entsprechende Checkliste des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).
Das Katastrophenhilfeamt, das sich in seinem Lagezentrum zuletzt auch die Verlegung von Corona-Patienten und Kriegsverletzten aus der Ukraine gekümmert hat, untersteht Faesers Ministerium. Es hat aktuell keinen Chef, da sein Präsident Armin Schuster (CDU) im April zum neuen Innenminister Sachsens ernannt wurde. "Die Bedeutung des Bevölkerungsschutzes ist angesichts der Corona-Pandemie, der Flutkatastrophe des vergangenen Jahres und künftiger Klimafolgen sowie des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine erheblich gestiegen", sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Die Leitung des BBK werde daher zügig neu besetzt werden.
Kommentare
Nora79
#1 — vor 2 WochenJedes Mal wenn ich einen Vorrat anlege, esse ich doppelt so viel so lange, bis der Vorrat leer ist :(
Tiezian
#1.1 — vor 2 WochenDer Trick ist der rollierende Notvorrat. Der wird sukzessive hinten nachgefüllt und vorne weiterhin verbraucht. Dann essen Sie vielleicht weiterhin doppelt so viel aber er braucht sich nie auf. ✌️
Florinnb
#2 — vor 2 WochenEin Gerät zur Stromerzeugung ist aber ja nun nichts, was sich alle mal eben anschaffen können. Ein Diesel generator ist auch z.b. in einer Stadtwohnung nur schlecht nutzbar...
Darth Nihilus
#2.1 — vor 2 WochenBrennstoffzelle auf Methan Basis wäre eine Idee. Ich hab zwei davon in Boot und Camper. In Kombination mit Solar bin ich komplett autark.
Ginge auch im Keller oder in der Wohnung (kein Lärm, keine Emission ausser Wasser und Luft). Eine Kartusche 10l Methan reicht Wochen.
ShisuChan
#3 — vor 2 WochenDer Großteil hier in Deutschland wohnt zur Miete. Je nachdem ist da der Platz für Lagerung nunmal begrenzt. In meiner letzten Wohnung als Single hatte der Keller 20° und mehr, vermutlich durch die Heizung, keine Ahnung. Auch im Winter.
Bunny Lebowski
#3.1 — vor 2 WochenImmerhin hatten Sie einen Keller in Ihrer Mietwohnung.
Bei mir im 10 Parteien-Wohnhaus steht ein Kellerräumchen den drei größten Parteien zu. Der Rest hat 'nen Wandschrank bei sich in der Wohnung. Und ich glaube, das ist bei den meisten Mietern so.
Health Angel
#4 — vor 2 WochenWir sind schon seit vielen Jahren mit Vorräten eingedeckt. Sechs Kisten Wasser, Campingkocher mit sechs Kartuschen, Teelichtöfen (da kriegt man nen kleinen Raum halbwegs warm), Konserven etc. Muss halt regelmäßig ersetzt werden. Kann ja auch mal nen längeren Stromausfall geben. Dann lieber haben als hätte...
Zeitleserin64
#4.1 — vor 2 Wochensicherlich haben sie ausreichend Platz, bei uns würde der Vorrat schnell aus dem Keller geklaut. Es gibt auch Leute die von solchen Sachen leben müssen!