Mehr als fünf Jahre nach einem islamistischen Mordanschlag auf einen Priester hat in Paris der Prozess gegen vier mutmaßlich darin verwickelte Männer begonnen. Das Schwurgericht legte den Angeklagten die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zur Last.
Einer von ihnen gilt als Anstifter, gegen ihn wird in Abwesenheit verhandelt. Er ist wahrscheinlich bei einem Bombenangriff im Irak gestorben. Den anderen drei Angeklagten drohen bis zu 30 Jahre Haft.
Am 26. Juli 2016 haben zwei Angreifer in einer katholischen Kirche in Saint-Étienne-du-Rouvray bei Rouen während der Morgenmesse sechs Menschen als Geiseln genommen. Der 85-jährige Priester Jacques Hamel wurde bei dem Angriff getötet. Augenzeugen sprachen später von einer Hinrichtung. Eine Nonne konnte fliehen und auf den Angriff aufmerksam machen, beide Angreifer wurden beim Verlassen der Kirche von der Polizei erschossen. Ein Gemeindemitglied wurde schwer verletzt.
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) reklamierte die Tat für sich. Die Behörden hatten beide Täter bereits wegen Terrorverdachts beobachtet, gegen einen von ihnen lief zum Zeitpunkt der Tat ein Verfahren wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Mehrmals hatte er versucht, nach Syrien zu reisen. Der zweite Täter war in einer Gefährderkartei gelistet und nur stichprobenartig überwacht worden.
Vorwürfe gegen Terrorfahnder
Die Überwachung der Täter führte beim Prozessauftakt zu einer Kontroverse darüber, ob Beamte der
Antiterrorfahndung zu einer Aussage in dem Verfahren gezwungen werden
können. Über die Frage will der Vorsitzende Richter später entscheiden.
Mehrere in dem Prozess als Zeugen geladene Fahnder meldeten sich
krank, Anwälte der Nebenklage bezeichneten das als Affront
gegen die Opfer. Hintergrund sind Vorwürfe gegen die Polizei, sie hätte den Angriff verhindern können, wenn sie einem Hinweis in einem Chatkanal schneller
nachgegangen wäre.
Nach der Ermordung des Priesters riefen zahlreiche bekannte muslimische Persönlichkeiten öffentlich dazu auf, den radikalen Islamismus zu bekämpfen. Die muslimische Gemeinde von Saint-Étienne-du-Rouvray verweigerte einem der Attentäter, der in dem Ort gelebt hatte, ein religiöses Begräbnis.
Das Attentat erfolgte weniger als zwei Wochen nach dem Terrorangriff in
Nizza, wo ein Islamist mit einem Lkw durch eine Menschenmenge gefahren war, dabei 86 Menschen getötet und Hunderte verletzt hatte. Auch zu dem Anschlag
hatte sich der IS bekannt.
Kommentare
Jede
#1 — vor 4 Monaten"Das Attentat erfolgte weniger als zwei Wochen nach dem Terrorangriff in Nizza, wo ein Islamist mit einem Lkw durch eine Menschenmenge fuhr, dabei 86 Menschen tötete und Hunderte verletzte."
Diese Einzelfälle dürfen nicht zu einem Generalverdacht führen.
EarlYerg
#1.1 — vor 4 MonatenNaja. Wenn schon die Veröffentlichung einer kritischen Debatte zum Islam Morddrohungen und Polizeischutz auslöst.
https://www.faz.net/aktuell/…
Garce
#2 — vor 4 MonatenEntfernt. Bitte formulieren Sie Kritik sachlich und differenziert. Danke, die Redaktion/mf
rin.27
#2.1 — vor 4 MonatenFinden Sie, dass das hierher passt? Was hat Ihre Aussage mit dem Ermordeten zu tun? Wissen Sie selbst nicht? Nichts? Und Sie schämen sich trotzdem nicht für Ihr Verhalten? Wenn Ihnen der Mord egal ist, müssen Sie hier nichts sagen.
rot und juckig
#3 — vor 4 MonatenEntfernt. Der Beitrag, auf den Sie sich beziehen, wurde bereits entfernt. Danke, die Redaktion/mf
rot und juckig
#3.1 — vor 4 MonatenDer Kommentar, auf den Sie Bezug nehmen, wurde bereits entfernt.
Jimmy S.
#4 — vor 4 MonatenIslam bedeutet doch Frieden, lt. einer Aussage von Erdogan.
Aber das scheint er und viele andere einfach zu verdrängen.
"Nach der Ermordung des Priesters riefen zahlreiche bekannte muslimische Persönlichkeiten öffentlich dazu auf, den radikalen Islamismus zu bekämpfen."
Das sollten alle friedliebende Imane tun. Immer wieder! Muslimischen Regierungen mit vielen Persönlichkeiten sollten sich da anschliessen. Auch Iran, Türkei, Saudi-Arabien und letztendlich auch die Steinzeit-Islamisten in Afghanistan. Statt Hasserfüllte Ideologien zu schüren, statt Waffen zu liefern und finanzieren. Aber der Einfluß von Macht und Geld ist wohl zu groß.
ZwaU
#4.1 — vor 4 MonatenIslam heißt Unterwerfung. Wenn es drauf ankommt, wird der erste Teil des Koran zitiert, der freundliche, poetische. Da findet sich der Satz: "Wer einen Menschen tötet, tötet die ganze Menschheit." Der zweite Teil ist furchterregend. Da wird dem Gläubigen (Moslem) ein Freibrief zur Tötung von Ungläubigen erteilt. Das wird außerhalb der islamischen Welt gerne verschwiegen. Der Koran gilt aber als unumstößliches Wort des Allmächtigen. Daran und am Propheten ist nicht der geringste Zweifel zulässig. Ich habe gelernt: Es gibt Unterschiede zwischen der freundlichen Ayshe im Vorzimmer meines HNO-Arztes und deren zu Machos erzogenen Brüdern.